Reuters

Konjunkturerwartungen für Österreich 2022 optimistischer - 2023 Eintrübung

30.06.2022
um 10:37 Uhr

Wien (Reuters) - Österreichs führende Wirtschaftsforschungsinstitute Wifo und IHS haben ihre Konjunkturprognosen für das laufende Jahr angehoben.

Allerdings werde das Wachstum ab der zweiten Jahreshälfte abflachen und die Aussichten für 2023 seien nun deutlich trüber, teilte die Institute am Donnerstag in ihrer Sommer-Prognose mit. Die hartnäckige und hohe Inflation sowie die Verwerfungen in Folge des Ukraine-Kriegs dämpften den Erholungsprozess, erklärte das IHS.

Das Wifo rechnet für 2022 nun mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 4,3 (bisher: 3,9) Prozent. Die Prognose für 2023 wurde jedoch auf 1,6 (2,0) Prozent gekürzt. Das IHS rechnet im laufenden Jahr jetzt mit 3,8 (3,6) und 2023 von 1,4 (2,3) Prozent. Die Konjunktur könnte aber wesentlich schlechter laufen, sollte es zu einem Lieferstopp von russischem Gas kommen. Dann wäre laut IHS eine Rezession unvermeidbar.

Zudem rechnen die Institute damit, dass der Preisauftrieb weiter anhält. Das IHS hat seine Inflationsprognose für 2022 auf 7,4 (5,5) Prozent und für 2023 auf 4,7 (2,3) Prozent angehoben. Das Wifo rechnet 2022 mit 7,8 (5,8) und 2023 mit 5,3 (3,2) Prozent.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)