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EnBW-Chef - Bräuchten bei längerer AKW-Laufzeit neue Brennstäbe

29.07.2022
um 10:17 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Im Falle einer deutlichen Laufzeit-Verlängerung von deutschen Atomkraftwerken in der Gas-Krise werden nach den Worten von EnBW-Chef Frank Mastiaux neue Brennstäbe benötigt.

"Sie könnten ein paar Wochen weitermachen, aber das ist es dann", sagte Mastiaux am Donnerstagabend vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf: "Dann muss man über neue Brennstäbe reden." Die Laufzeit der drei noch aktiven Atomkraftwerke in der Bundesrepublik, darunter Block II des EnBW-Kernkraftwerks Neckarwestheim, ist gesetzlich bis Ende des Jahres begrenzt. In der Bundesregierung gibt es aber eine Debatte, die Laufzeit zu verlängern. "Wenn es länger als ein paar Wochen dauert, muss man Brennstäbe besorgen", betonte der EnBW-Chef. "Im normalen Betrieb muss man zwischen zwölf und 18 Monaten rechnen, bis die jemand liefert", fügte er hinzu: "Aber vielleicht kriegt man das hin."

EnBW halte sich an den gesetzlichen Rahmen und habe den Rückbau der Atomkraftwerke konsequent umgesetzt, fügte der EnBW-Chef hinzu. "Wir haben eine Gesetzeslage und einen ökonomischen Plan - das gilt auch für den Block, der noch läuft", sagte Mastiaux: "Der Plan ist auf den 31. Dezember optimiert und daran halten wir fest." Die Entscheidung, den gesetzlichen Rahmen zu ändern, liege bei Bundesregierung und Bundestag. EnBW liefere dem Gesetzgeber dafür die "bestmöglichen Informationen". Dies gelte auch für den derzeit laufenden erneuten Stresstest zur Sicherheit der Stromversorgung. Die aktuell noch aktiven Atomkraftwerke erzeugen noch gut fünf Prozent des deutschen Stroms.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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