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Evonik rüstet sich für Gas-Stopp - Alternative Lösungen gefunden

08.08.2022
um 10:42 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der Spezialchemiekonzern Evonik macht seine Produktion in Deutschland deutlich unabhängiger von Erdgas.

Die Essener wollen bis zu 40 Prozent ihres Erdgas-Verbrauchs durch andere Energieträger ersetzen, wie sie am Montag ankündigten. "Die Energieversorgung an unseren europäischen Standorten ist (..) auch für den Fall eines Gasstopps aus Russland weitestgehend gesichert", sagte Evonik-Chef Christian Kullmann. Am größten deutschen Evonik-Standort in Marl wird nun etwa in einem neuen Gaskraftwerk mit Hilfe von BP Liquefied Petroleum Gas (LPG) statt Erdgas zur Energieerzeugung genutzt. Damit wird die Produktion in Marl gesichert, die freiwerdenden Erdgasmengen stehen zugleich zum Auffüllen der Erdgasspeicher zur Verfügung. Zudem betreibt Evonik in Marl ein Kohlekraftwerk weiter, das eigentlich eingemottet werden sollte.

Weltweit bezieht Evonik insgesamt etwa 15 Terrawattstunden (TWh) Erdgas pro Jahr, das zum überwiegenden Teil zur Energie- und Dampferzeugung genutzt wird. Gut ein Drittel davon entfällt auf Deutschland.

Kaum ein Industriezweig ist so stark auf Gas angewiesen wie die Chemie. Sie ist der größte industrielle Energieverbraucher in Deutschland und von den deutlich steigenden Preisen und einem möglichen Stopp der Gaslieferungen aus Russland besonders betroffen.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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