Reuters

EU-Kommission warnt vor Risiken einer Gaspreisobergrenze

29.09.2022
um 08:42 Uhr

- von Kate Abnett

Brüssel (Reuters) - Die Europäische Kommission warnt vor den Risiken einer breit angelegten Obergrenze für Gaspreise.

"Es ist wegen der komplizierten internen und globalen Marktdynamik ein schwieriges Unterfangen, ein angemessenes Limit zu bestimmen", schreibt die Kommission in einer mit den EU-Ländern geteilten Analyse. Werde diese zu streng und zu breit festgelegt, könnte der Gassfluss zwischen den Mitgliedsstaaten sowie zwischen der EU und anderen Lieferanten unterbrochen werden. Man würde dann "beträchtliche Finanzmittel" brauchen, damit die EU-Länder Gaslieferungen von Märkten beziehen könnten, wo andere Käufer Preise über der EU-Obergrenze zahlten. Zudem könnten im Falle eines Versorgungsengpasses mehrere EU-Länder auf das Limit stoßen. Dann würden die Preissignale nicht mehr die Gasströme in Regionen mit hoher Nachfrage lenken können. Deswegen müsse man eine Dienststelle einrichten, die die knappen Vorräte zwischen den EU-Ländern aufteilen könnte.

Die 27 EU-Energieminister treffen sich am Freitag, um eine Einigung über Maßnahmen zur Linderung der Energiekrise in Europa zu erzielen. Dabei liegen Vorschläge zur Abgabe von Zufallsgewinnen auf dem Tisch wie auch eine Gaspreisobergrenze.

(Bericht von Kate Abnett, geschrieben von Zuzanna Szymanska. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)