Reuters

Gas-Festpreisverträge für Maschinenbauer schwer zu haben

30.09.2022
um 08:47 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Die deutschen Maschinenbauer rechnen nach einer Umfrage des Branchenverbandes VDMA mit zunehmenden Schwierigkeiten durch die Kostenexplosion bei Gas und Strom.

Derzeit hätten noch rund 90 Prozent der Unternehmen keine Einschränkungen der eigenen Produktion aufgrund der Probleme in der betrieblichen Energieversorgung, teilte der VDMA am Freitag mit. Doch die Aussichten verdüsterten sich. "57 Prozent der Unternehmen, also mehr als jedes zweite, erwartet eine Verschärfung der Situation in den nächsten sechs Monaten", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Dies sei das Ergebnis einer Umfrage, an der 641 Mitgliedsunternehmen vom 20. bis 22. September teilgenommen hätten.

Sorgen bereiteten der überwiegend mittelständisch geprägten Branche nicht nur steigende Energie- und Rohstoffpreise. Im Fokus stünden vor allem Schwierigkeiten, überhaupt die Versorgung mit Erdgas und Strom zu gewährleisten. "Etwa zwei Drittel der Unternehmen, die auf der Suche nach einem Festpreisvertrag für Erdgas sind, werden mangels Angebots der Versorger nicht fündig." Beim Strom seien es sogar sieben von zehn Unternehmen. Nicht selten könne der kurzfristige Bedarf nur über den stark schwankenden Spotmarkt gedeckt werden. Der VDMA fordert, staatliche Unterstützungen für Versorger daran zu koppeln, dass diese auch wieder Festpreisverträge anbieten.

Die Maschinenbauer mit ihren rund eine Million Beschäftigten gelten als Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Der Umfrage zufolge rechnet eine Mehrheit der Unternehmen in diesem und dem nächsten Jahr noch mit einem nominalen Umsatzwachstum, das allerdings vor allem von der Inflation angetrieben werde.

(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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