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Physik-Nobelpreis geht an drei Quantenphysiker

04.10.2022
um 13:52 Uhr

Stockholm/Frankfurt (Reuters) - Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an den österreichischen Quantenphysiker Anton Zeilinger, den französischen Physiker Alain Aspect und den amerikanischen Experimentalphysiker John Clauser.

Sie werden damit für ihre Forschungen im Bereich der Quantenmechanik ausgezeichnet, wie die Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm mitteilte. Die Ergebnisse ihrer Arbeit hätten den Weg für neue Technologien auf der Grundlage von Quanteninformationen geebnet und den Grundstein für eine neue Ära der Quantentechnologie gelegt.

Die Akademie würdigte die Wissenschaftler unter anderem für ihre Pionierarbeit in der Quanteninformatik. Aspect, Clauser und Zeilinger hätten bahnbrechende Experimente mit verschränkten Quantenzuständen ausgeführt, bei denen sich zwei Teilchen wie eine Einheit verhalten, auch wenn sie getrennt sind. "Die unaussprechlichen Effekte der Quantenmechanik finden allmählich Anwendung. Inzwischen gibt es ein großes Forschungsgebiet, das Quantencomputer, Quantennetze und sichere verschlüsselte Quantenkommunikation umfasst."

Der mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (gut 920.000 Euro) dotierte Nobelpreis gilt international als einer der wichtigsten wissenschaftlichen Auszeichnungen. Im vergangenen Jahr ging der Physik-Nobelpreis an die Klimaforscher Klaus Hasselmann und Syukuro Manabe sowie den Physiker Giorgio Parisi für ihre "bahnbrechenden Beiträge zum Verständnis komplexer physikalischer Systeme". Als bekanntester Träger des Physik-Nobelpreises gilt Albert Einstein, der ihn für seine Arbeit zum fotoelektrischen Effekt erhielt.