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Habeck - Anteilskauf von Tennet-Deutschland-Tochter wäre attraktiv

30.11.2022
um 14:57 Uhr

Berlin (Reuters) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Sympathie für eine Beteiligung Deutschlands am niederländischen Stromnetz-Betreiber Tennet gezeigt.

Diesen Weg zu prüfen, sei politisch attraktiv, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch in Berlin. Aus seiner Sicht sei es sinnvoll, dass sich die öffentliche Hand für Infrastruktur-Monopole wie das Stromnetz verantwortlich zeige. Habeck verwies darauf, dass die staatliche KfW-Bank bereits Anteile am ostdeutschen Netzbetreiber 50Hertz halte und TransnetBW in Südwestdeutschland Anteilseigner suche. Zu den laufenden Gesprächen über einen Einstieg bei der Deutschland-Tochter von Tennet könne er zwar noch nichts sagen. Er halte es aber für klug und geboten, wenn die öffentliche Hand einen Beitrag zur Entstehung einer öffentlichen Infrastruktur leiste.

Regierungskreisen zufolge will der Bund die Mehrheit am deutschen Teil des staatlichen niederländischen Stromnetz-Betreibers Tennet übernehmen. Ziel sei es, dass die Staatsbank KfW mehr als 50 Prozent hält, sagten mit den Gesprächen Vertraute am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Auch eine Komplettübernahme sei denkbar. Die Gespräche kämen voran, eine Einigung noch im ersten Quartal 2023 aber eher unwahrscheinlich. Man setze auf einen Abschluss im ersten Halbjahr. Der Wert des deutschen Geschäfts von Tennet wird in der Branche auf um die fünf Milliarden Euro geschätzt.

(Bericht von: Markus Wacket; redigiert von Kerstin Dörr Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)