Reuters

Wirtschaftsministerium will Einbau intelligenter Stromzähler beschleunigen

01.12.2022
um 12:42 Uhr

Berlin (Reuters) - Das Wirtschaftsministerium will den Einbau intelligenter Stromzähler (Smart-Meter) in Haushalten und Gewerbe deutlich beschleunigen.

"Der Smart-Meter-Rollout hat bislang noch nicht das für die Energiewende erforderliche Tempo erreicht", heißt es in einem Gesetzentwurf des Wirtschaftsministeriums, der der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag vorlag. Um den Einbau durch die Versorger voranzutreiben, sollen bürokratische Hürden fallen und bereits jetzt verfügbare Geräte eingesetzt werden. Die Kosten für den Verbraucher würden dafür auf 20 Euro im Jahr gedeckelt, die Versorger müssten sich so beteiligen. Zugleich müssen ab 2026 alle Versorger ihren Kunden sogenannte dynamische Stromtarife anbieten. Das heißt, zu bestimmten Zeiten - etwa nachts - ist der Strom billiger, zu anderen Zeiten teurer. Voraussetzung dafür wiederum sind die intelligenten Zähler.

Bisher sei der Einbau in Haushalten und Gewerbe unter anderem an rechtlichen Bedenken sowie an nicht verfügbaren Zähler-Systemen gescheitert. Zum einen gebe es jetzt neue Technik, zum anderen sollten mit dem Gesetz rechtliche Hürden beseitigt und Hersteller leichter auf den Markt kommen, schreiben die Autoren des Ministeriums.

Die Bürger würden unterm Strich mit den Regelungen Geld sparen, heißt es im Entwurf weiter. Die auf 20 Euro begrenzten Kosten rechneten sich: "Dem steht ein durch die Novelle erheblich erhöhtes zusätzliches Erlöspotenzial durch intelligente Messsysteme gegenüber. Aufgrund der gestiegenen Strompreise können solche Verbrauchseinsparungen durch intelligente Messsysteme stärker als bisher ausfallen."

Haushalte können mit den Zählern ihren Verbrauch genauer überwachen und auch Stromfresser identifizieren. Zugleich können sie mit entsprechenden Stromtarifen dann etwa nachts ihr E-Auto laden, wenn Strom billiger ist.

(Bericht von: Markus Wacket, Christian Krämer; redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)