Reuters

Wirtschaft im Euro-Raum im Sommer um 0,3 Prozent gewachsen

07.12.2022
um 11:17 Uhr

Berlin/Brüssel (Reuters) - Die Wirtschaft in der Euro-Zone ist im Sommer etwas stärker gewachsen als gedacht.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Juli bis September um 0,3 Prozent zum Vorquartal zu, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. In einer früheren Schätzung war von plus 0,2 Prozent die Rede. In Deutschland war die Wachstumsrate mit 0,4 Prozent überdurchschnittlich, in Estland ging es hingegen um 1,8 Prozent bergab. Im Frühjahr hatte es im Euro-Raum noch 0,8 Prozent Wachstum gegeben. Angesichts der Energiekrise und der weltweiten Konjunkturflaute sind die Aussichten jedoch nicht mehr rosig.

"Wir werden diesen Winter eine Rezession haben", prophezeite "EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni jüngst. Er geht davon aus, dass die Wirtschaft nicht vor dem Frühjahr in die Wachstumsspur zurückkehren wird. Laut Projektion der EU-Kommission dürfte das BIP im Währungsgebiet im nächsten Jahr nur noch um 0,3 Prozent steigen und in Deutschland 2023 sogar um 0,6 Prozent sinken.

Trotz des starken Gegenwinds für die europäische Wirtschaft befürchtet die EU-Kommission nur wenig negative Folgen für den Arbeitsmarkt. Dieser zeigt sich trotz der drohenden Rezession robust: Die Arbeitslosenquote sank im Oktober auf das Rekordtief von 6,5 Prozent.

Im Sommer hatte die Zahl der Erwerbstätigen im Euro-Raum laut Eurostat zum Vorquartal weiter zugelegt - und zwar um 0,3 Prozent. Demnach waren insgesamt 164,5 Millionen Menschen im Währungsraum in Lohn und Brot. Damit lag die Zahl erwerbstätiger Männer und Frauen 3,1 Millionen über dem Niveau des vierten Quartals 2019 - und damit über dem Stand vor Ausbruch der Corona-Pandemie.

(Bericht von Reinhard Becker; redigiert von Klaus Lauer - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)