Reuters

EZB-Direktor fordert nach FTX-Pleite globale Regulierung der Krypto-Welt

07.12.2022
um 17:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Nach der Pleite der Krypto-Börse FTX wird der Ruf nach einer Regulierung des Cyber-Sektors lauter.

Nach Ansicht von EZB-Direktor Fabio Panetta hat es sich beim Versprechen von leicht verdientem Geld in der Kryptowelt um eine Blase gehandelt, die zum Platzen verdammt war. "Es hat sich herausgestellt, dass Kryptowerte kein Geld sind. Einige sind nur eine neue Form des Glücksspiels", sagte der Italiener am Mittwoch in London. Daher sei es nun auf globaler Ebene dringend nötig, eine Regulierung einzuführen, um die Verbraucher vor den Risiken von Krypto-Werten zu schützen.

Zudem gelte es, Mindestanforderungen für das Risikomanagement und die Unternehmensführung der Krypto-Akteure festzulegen. Krypto-Werte sollten zudem gemäß ihrer sozialen Kosten besteuert werden, forderte Panetta in seiner Rede an der London Business School.

Bereits vor dem Warnruf der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte die Bank of England jüngst Alarm geschlagen: Deren Vizechef Jon Cunliffe sagte, der Fall FTX mache klar, dass Aufseher schnell für eine schärfere Kontrolle sorgen müssten.[L8N32H2J3] Die Kryptobörse FTX und ihre Tochtergesellschaften hatten am 11. November im US-Bundesstaat Delaware Konkurs angemeldet, nachdem Kunden als Reaktion auf die heimliche Verschiebung von Einlagen im Volumen von zehn Milliarden Dollar massenhaft Gelder abgezogen hatten. Von der spektakulären Pleite sollen etwa eine Million Kunden betroffen sein.

(Bericht von Reinhard Becker, Mitarbeit Frank Siebelt, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)