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"Spiegel" - Staatsdefizit 2023 bei 4,5 Prozent der Wirtschaftsleistung

09.12.2022
um 17:02 Uhr

Berlin (Reuters) - Deutschlands Staatsdefizit wird laut "Spiegel" 2023 mit 4,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) deutlich höher ausfallen als bislang gedacht.

Gegenüber der ursprünglichen Planung werde es sich mehr als verdoppeln, berichtete das Magazin am Freitag und verwies auf Berechnungsunterlagen des Bundesfinanzministeriums für den Stabilitätsrat. Das Koordinierungsgremium von Bund und Ländern für die Staatsfinanzen tagt kommende Woche. Ursache für den Anstieg seien vor allem Hilfsmaßnahmen wie Gas- und Strompreisbremsen. Das Finanzministerium wollte sich nicht zu dem Bericht äußern.

2024 soll das Defizit dann auf zwei Prozent sinken und in den beiden Folgejahren bei 1,5 Prozent liegen. Der Rückgang kommt zustande, weil die staatlichen Hilfen befristet sind. Das Defizit geht allein auf Kosten des Bundes. Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen haben ausgeglichene Etats oder machen Überschüsse.

Die Schuldenquote dürfte nächstes Jahr auf 70 Prozent des BIP steigen und dann 2024 auf 68,5 Prozent zurückgehen, so der "Spiegel" weiter. 2025 soll sie dann bei 67,5 Prozent liegen, ein Jahr später bei knapp über 67 Prozent.

Der Stabilitätsrat plant in den nächsten Woche am Freitag eine Pressekonferenz geben. Im Umfeld des Finanzministeriums hieß es, die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung würden sich in den Zahlen widerspiegeln. "Der Bund trägt die Hauptlast bei den Entlastungspaketen. Mit Auslaufen der Maßnahmen ab dem Jahr 2024 ist entsprechend mit einem Rückgang des gesamtstaatlichen Defizits zu rechnen."

(Bericht von Christian Krämer. Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)