Reuters

Auswärtiges Amt bestellte iranischen Botschafter ein

09.12.2022
um 17:07 Uhr

Berlin (Reuters) - Wegen der vollstreckten Todesurteile gegen Teilnehmer der regierungskritischen Proteste im Iran hat das Auswärtige Amt den Botschafter der Islamischen Republik einbestellt.

Die Bundesregierung verurteile das Vorgehen Teherans aufs Schärfste und fordere Iran auf, keine weiteren Todesstrafen zu vollstrecken, sagte Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag in Berlin. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes bestätigte, der Botschafter sei am Donnerstag einbestellt wortden und verwies darauf, dass weitere Sanktionen gegen Iran auf der Agenda des EU-Außenministertreffens am Montag stünden. Dabei dürfte es auch erneut um die Frage gehen, ob die iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation eingestuft werden.

Die Revolutionsgarden hatten mit einem harten Durchgreifen gegen die Protestbewegung gedroht. Nach Angaben von Amnesty International fordern die iranischen Behörden die Todesstrafe für mindestens 21 Menschen. Entzündet hatten sich die Proteste am Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Kurdin war am 16. September in Polizeigewahrsam gestorben. Die sogenannte Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll. Hunderte Menschen sind bei den Protesten seitdem ums Leben gekommen. Der Iran macht den Westen und insbesondere die USA für die Unruhen verantwortlich.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Hans Busemasnn; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)