Reuters

BMW verteidigt Platz 1 der Oberklasse-Autobauer

11.01.2016
um 17:56 Uhr

Detroit/München (Reuters) - Dank guter Geschäfte in Europa hat BMW 2015 einen weiteren Rekordabsatz eingefahren und den Spitzenplatz im Dauer-Dreikampf mit Mercedes und Audi verteidigt.

Die Verkäufe der drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce stiegen um sechs Prozent auf insgesamt knapp 2,25 Millionen Fahrzeuge, wie der Münchner Konzern am Montag mitteilte. Die Kernmarke BMW legte um fünf Prozent auf knapp 1,91 Millionen Fahrzeuge zu. Mit einem Vorsprung von rund 33.700 Fahrzeugen hielten sich die Münchner auf Platz 1 im Oberklasse-Segment, wo sie seit 2005 führend sind. Mercedes-Benz lieferte 2015 gut 1,87 Millionen Autos seiner Kernmarke aus. Damit schoben sich die Stuttgarter an Audi vorbei - die Ingolstädter kamen auf rund 1,8 Millionen verkaufte Autos.

Die Kleinwagenmarke Mini steigerte den Absatz im vergangenen Jahr um zwölf Prozent auf rund 338.500 Fahrzeuge. Bei der Superluxusmarke Rolls-Royce sackten die Verkaufszahlen dagegen um fast sieben Prozent auf 3785 Wagen ab, vor allem weil die Kunden in China sich zurückhielten.

Die Schwäche im größten Automarkt der Welt erwischte 2015 auch die erfolgsverwöhnte VW-Tochter Audi. Eigentlich wollten die Ingolstädter schon längst ansetzen, BMW als größten Oberklasse-Hersteller zu überholen, doch stattdessen fiel die Marke mit den vier Ringen hinter Mercedes zurück. Audi hatte sich 2011 an den Stuttgartern vorbei auf Platz 2 geschoben und in den vergangenen Jahren kräftig vom Marktwachstum in China profitiert. Daimlers Oberklasse-Marke holte dort 2015 deutlich auf - die Volksrepublik ist jetzt für alle drei Premium-Hersteller der größte Einzelmarkt. Wichtigste Absatzregion ist indes nach wie vor Europa. Von den Marken BMW und Mini wurden auf dem Heimatkontinent 2015 fast eine Million Wagen verkauft, was einem Zuwachs von gut neun Prozent entspricht.

Die Nachfrage in Europa und auch in den USA könnte Audi in diesem Jahr zu einem weiteren Rekord verhelfen, sagte Vorstandschef Rupert Stadler auf der Automesse in Detroit. Für die weltweiten Automärkte rechnete er mit einem Plus von rund zwei Prozent. Höhere Nachfrage in Europa und den USA könnte dabei Schwankungen in Brasilien, Russland oder China ausgleichen, wo das Marktwachstum in diesem Jahr schwächer ausfallen dürfte, erläuterte Stadler.

AUTOBAUER SETZEN AUF CHINA - TROTZ BÖRSEN-TURBULENZEN

BMW-Vertriebschef Ian Robertson rechnet für China und die USA mit einem Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Auch Daimler ist zuversichtlich: Über die jüngsten Marktturbulenzen in China seien die Stuttgarter "nicht übermäßig besorgt", sagte Vorstandsmitglied Hubertus Troska. Der Absatz der Marke Mercedes werde dort weiter wachsen. Der Chef des Zulieferers Continental rechnet für den Automarkt der Volksrepublik mit drei Prozent Plus. "Ich glaube, dass wir auch in diesem Jahr wieder eine etwas volatile Entwicklung sehen werden und den ein oder anderen Monat wieder gute Nerven brauchen, um daran zu glauben, dass wir weiterhin Wachstum sehen", sagte er im Reuters-Interview.

Auch GM-Chefin Mary Barra setzt auf China. "Wir glauben nach wie vor, dass der Markt auf lange Sicht deutliches Wachstum zeigen wird." Im vergangenen Monat, noch vor den jüngsten Kurseinbrüchen an Chinas Börsen, hatte der Auto-Herstellerverband des Landes für 2016 ein Absatzwachstum von fünf bis sieben Prozent vorausgesagt, nach drei Prozent im vergangenen Jahr.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Continental AG

WKN 543900 ISIN DE0005439004

General Motors Co.

WKN A1C9CM ISIN US37045V1008

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039