Mailand (Reuters) - Fiat Chrysler ist in den USA wegen angeblich manipulierter Verkaufszahlen verklagt worden.
Der Autobauer erklärte am Donnerstag, dass er Kenntnis von der Klage habe, die aber noch nicht zugestellt worden sei. Demzufolge wirft ein US-Autohändler dem Konzern vor, Geldzahlungen angeboten zu haben, wenn er Wagen als verkauft auflistet, die er nicht losschlagen konnte. Fiat Chrysler gehe davon aus, dass die Klage keine Aussicht auf Erfolg habe. Zuvor hatte die Branchenwebsite Automotive News über die Klage berichtet. Die Aktie wurde in Mailand vorübergehend vom Handel ausgesetzt und lag zeitweise knapp zehn Prozent im Minus.
"Die Nachrichten kommen zur Unzeit", meinte eine Händler des Finanzhauses Mediobanca Securities. Automobilaktien seien bereits durch den Abgasskandal bei Volkswagen in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Markt sei nervös und reagiere womöglich überzogen. Dazu tragen auch neue Meldungen aus Frankreich bei: Vier Monate nach Bekanntwerden des VW-Abgasskandals sind die Behörden auch bei Renault zu einer Razzia angerückt. Die laufenden Tests ergaben laut Renault bislang keine Hinweise auf manipulierte Abgaswerte.