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OTS: LBS Bayerische Landesbausparkasse / Bausparboom in Bayern / Zinswende ...

27.06.2022
um 15:19 Uhr

Bausparboom in Bayern / Zinswende belebt LBS-Neugeschäft
München (ots) - Seit Jahresbeginn verzeichnet die LBS Bayern ein starkes
Wachstum im Bausparneugeschäft. In den ersten fünf Monaten stieg die
Bausparsumme auf fast 3,8 Milliarden Euro, das sind 80 Prozent mehr als im
entsprechenden Vorjahreszeitraum. "Damit übertreffen wir das Niveau des
Vor-Pandemie-jahres 2019, das von einem starken Bausparneugeschäft geprägt war.
Für kräftigen Rückenwind sorgt dabei die Zinsentwicklung der vergangenen
Monate", sagte Vorstandsvorsitzender Erwin Bumberger bei der
Jahrespressekonferenz der Bayerischen Landesbausparkasse heute in München.

Die Zinsentwicklung spiegelt sich auch in den Konditionen für
Immobilienfinanzierungen wider. Diese haben sich seit dem Herbst bei
zehnjähriger Zinsfestschreibung etwa verdreifacht. "Wir rechnen damit, dass der
Trend steigender Zinsen auch im Jahresverlauf anhält. Gerade in diesem Umfeld
ist langfristige Zinssicherung bei der Baufinanzierung das Gebot der Stunde",
sagte Bumberger. Viele Kunden, die eine konkrete Baufinanzierungsabsicht haben,
setzen auf Zinssicherung über Bauspardarlehen. Das zeigt der Anstieg der
durchschnittlichen Bausparsumme pro Vertrag im Neugeschäft. In den ersten fünf
Monaten dieses Jahres liegt diese mit 80.700 Euro so hoch wie nie zuvor.

Finanzierungsgeschäft auf Rekordkurs

Von Januar bis einschließlich Mai wurden insgesamt Finanzierungen in Höhe von
einer Milliarde Euro zugesagt. Das ist ein Drittel mehr als im entsprechenden
Zeitraum 2021, das ein Rekordjahr für die LBS Bayern war. "Wir stellen uns
darauf ein, dass die steigenden Zinsen die Nachfrage im weiteren Jahresverlauf
dämpfen werden. Insgesamt werden wir aber wieder ein hohes Niveau im
Finanzierungsgeschäft erreichen", sagte Bumberger.

Ertragslage verbessert sich

Die Zinsentwicklung trägt auch zur Verbesserung der Ertragslage bei. Bumberger:
"Wir erwarten einen signifikant ansteigenden Zinsüberschuss. Mit Blick auf die
dynamische Kapitalmarktsituation rechnen wir aus heutiger Sicht mit einem
Betriebsergebnis vor Risikovorsorge von 15 Millionen Euro plus x. Der
Jahresüberschuss, der im vergangenen Jahr 0,5 Millionen Euro betrug, wird 2022
voraussichtlich bei 5 Millionen Euro plus x liegen".

Neue Marktzugänge über Drittvermittler

Die LBS Bayern investiert weiterhin in den Ausbau ihrer Marktzugänge. Dabei
spielen sogenannte Drittvermittler eine wichtige Rolle, also freie
Finanzberater, die an ihre Kunden Baufinanzierungen vermitteln. Diese stehen für
etwa ein Viertel des Marktes für Baufinanzierungen. Die große Mehrheit von ihnen
wickelt ihr Standardgeschäft über Online-Plattformen ab. Das
Baufinanzierungsgeschäft mit Drittvermittlern in der Sparkassen-Finanzgruppe ist
in "Forum" gebündelt, einem Tochterunternehmen, das von der LBS West gegründet
wurde und seit 2020 auch die LBS Bayern und fünf weitere Landesbausparkassen als
Gesellschafter hat. Das Geschäft wächst rasant. Heute sind in Bayern rund 400
freie Vermittler angebunden. Forum ermöglicht den Sparkassen mehr Geschäft,
zusätzliche Erträge und weniger Verwaltungsaufwand. Davon profitieren schon 48
Sparkassen in Bayern - Tendenz weiter steigend. Im vergangenen Jahr wurde über
Forum in Bayern ein Baufinanzierungsvolumen von 129 Millionen Euro
abgeschlossen. "Der Umsatz liegt im Freistaat schon bei über 20 Millionen Euro
pro Monat. Bundesweit hat Forum bereits den Break-even erreicht und Gewinn
erzielt. Das ist eine echte Startup-Erfolgsgeschichte", so Bumberger.

Energetische Sanierung: strategisches Geschäftsfeld in der Klimawende

Beim Ausbau neuer Geschäftsfelder legt die LBS Bayern einen Fokus auf das Thema
energetische Sanierung. Nach dem Klimaschutzgesetz müssen bis 2045 alle Gebäude
in Deutschland klimaneutral sein. Um das zu erreichen, müssen schätzungsweise
über zwei Millionen Wohnungen jährlich energetisch saniert werden. "Wir
Bausparkassen können einen wichtigen Beitrag leisten, diese gewaltige
Herausforderung zu meistern", sagte Vorstandsmitglied Gerhard Grebler auf der
Jahrespressekonferenz.

Während die energetische Effizienz von Neubauten in der Regel sehr hoch ist,
klafft im Bestand eine erhebliche Sanierungslücke. Zwei Drittel des
Energieverbrauchs im Gebäudesektor entfallen auf Wohngebäude. Die
Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag das Ziel ausgegeben, künftig alle
geeigneten Dachflächen mit Solarkollektoren auszustatten. Bei gewerblichen
Neubauten soll das verpflichtend werden, bei privaten die Regel. "Der
Investitionsbedarf für energetische Sanierungen zur Erreichung der
Klimaschutzziele im deutschen Wohnungsbestand liegt bei geschätzt rund einer
Billion Euro. Das Markpotential für Baufinanzierung ist riesig", sagte Grebler.

Bei der Realisierung dieses Potentials gehe es vor allem um die Ansprache der
größten Zielgruppe der Immobilieneigentümer, die privaten Selbstnutzer und
Kleinvermieter. Gut 80 Prozent der rund 41 Millionen Wohnungen in Deutschland
sind in Privatbesitz. "Als Bausparkasse der Sparkassen sind wir prädestiniert,
um akute oder perspektivische energetische Sanierungsprojekte anzuregen und zu
begleiten. Über unsere Vertriebspartnerschaft mit den Sparkassen unterhalten wir
viele Millionen Kundenbeziehungen in der relevanten Zielgruppe. Wir werden die
Klimaneutralisierung des Wohnungsbestandes tatkräftig unterstützen. Das ist für
uns ein bedeutendes strategisches Geschäftsfeld mit beachtlichen
Ertragspotenzialen", erläuterte Grebler.

Pressekontakt:

LBS Bayern
Dominik Müller / Unternehmenskommunikation
E-Mail: mailto:presse@lbs-bayern.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/55951/5258916
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