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OTS: INTAGUS GmbH / Nachfolgemonitor für das Handwerk: Trend zur Größe (FOTO)

06.07.2022
um 15:01 Uhr

Nachfolgemonitor für das Handwerk: Trend zur Größe (FOTO)
Sperrfrist: 06.07.2022 15:00
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Berlin (ots) - Die Anzahl der Unternehmensübernahmen und -nachfolgen im Handwerk
hat in 2021 gegenüber den Vorjahren deutlich zugenommen. Das ist ein Ergebnis
einer Sonderauswertung im Rahmen der jährlich erscheinenden Studie
"Nachfolgemonitor". Die Analyse des Nachfolgegeschehens im Handwerk wurde heute
(06.07.2022) auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München in
Anwesenheit von Handwerkspräsident-Präsident (ZDH) Hans Peter Wollseifer
präsentiert. Der Report erlaubt eine mehrjährige Rückschau und kommt damit zu
detaillierten Trendanalysen.

Der seit 2019 jährlich fortgeschriebene Nachfolgemonitor erfasst alle
Unternehmenstransaktionen, bei denen eine deutsche Bürgschaftsbank in die
Finanzierung der Übernahme eingeschaltet war. Diese Daten werden jeweils für das
abgelaufene Jahr vom Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e. V. (VDB)
bereitgestellt. Der VDB ist die Interessenvertretung der 17 rechtlich und
wirtschaftlich selbstständigen Bürgschaftsbanken und
Beteiligungsgarantiegesellschaften in Deutschland, die ihren Standort in den
einzelnen Bundesländern haben. Zusätzliche Angaben seitens der Creditreform
Rating AG erlauben die Hintergrundbetrachtung der Käufer- und Verkäuferseite.
Der Nachfolgemonitor wird von Prof. Dr. Holger Wassermann herausgegeben. Er ist
einer der wissenschaftlichen Leiter des KCE Kompetenzcentrum für
Entrepreneurship und Mittelstand an der FOM Hochschule für Berufstätige und
Geschäftsführer der Berliner M&A-Beratung INTAGUS GmbH. Die diesjährige
Sonderauswertung zum Handwerk profitierte zudem durch die Mitarbeit von Michael
Schweickardt, der gegenwärtig als Mitarbeiter der Handwerkskammer Berlin ein
Masterstudium an der FOM Hochschule absolviert. Aus Anlass der IHM erfolgt die
Veröffentlichung der Handwerksanalyse im Vorgriff auf die Publikation der
Gesamtstudie "Nachfolgemonitor 2022", die für den 30. September vorgesehen ist.

Vorteil für die Großen

"Die auffälligste Tatsache ist der Trend zu immer größeren Transaktionen,"
berichtet Professor Wassermann: "Der durchschnittliche Jahresumsatz der
übernommenen Handwerksunternehmen steigt seit Jahren stetig an und liegt
inzwischen deutlich über 2 Millionen Euro." Wassermann zufolge komme darin der
immer stärkere Wandel zu einem Käufermarkt bei der Unternehmensnachfolge zum
Ausdruck: "Ähnlich wie im Handwerk zunehmend die angestellten Fachkräfte fehlen,
so besteht auch ein Mangel an Nachfolgeunternehmern. Interessenten schauen sich
zahlreiche Firmen an, ehe sie sich für eine Übernahme entscheiden. Dabei fällt
die Wahl meistens auf größere, gut etablierte Betriebe."

Unternehmensnachfolge zur Fachkräftebeschaffung

Wassermann bedauert, dass eine genaue Typisierung der Käufer aus den
übermittelten Daten nicht möglich sei. Andere Untersuchungen zur
Unternehmensnachfolge zeigen jedoch, dass nur noch die Hälfte aller übernommenen
Firmen durch Nachfolger:innen aus der Familie fortgeführt werden. Als
Geschäftsführer der M&A-Beratung INTAGUS GmbH beobachtet Holger Wassermann in
der Praxis, dass andere Handwerksbetriebe der gleichen oder verwandter Branchen
als Käufer auf dem Vormarsch sind: "Während Übernahmen früher besonders auf den
Erwerb eines etablierten Kundenstammes abzielten, hat es diese Käufergruppe
zunehmend auf qualifizierte Beschäftigte abgesehen." Besonders viele Übernahmen
entfielen daher 2021 auf das Heizung-Klima-Sanitär-Handwerk (HKS) sowie auf
Unternehmen der Elektrotechnik: Branchen, in denen Nachfragedruck auf
Fachkräftemangel stößt.

Frauen wirtschaften nachhaltiger

Die steigende Anzahl der Unternehmensnachfolgen im Handwerk interpretiert
Wassermann einerseits als Folge der demographisch bedingten Alterung der
Betriebsinhaber, andererseits aber auch als Folge der anhaltenden Corona-Krise.
Die politischen Unsicherheiten über die Zukunft von Verbrennungsmotoren könnten
dazu beigetragen haben, dass Kfz-Werkstätten eine weitere Schwerpunktbranche des
Nachfolgegeschehens waren. Im Friseurhandwerk dürfte der vergleichsweise
niedrige Investitionsbedarf eine ebenfalls hohe Anzahl von Übernahmen begünstigt
haben. In dieser Branche sind auch besonders viele Nachfolgerinnen anzutreffen.
Auf Handwerkerinnen entfallen insgesamt aber nur sechszehn Prozent aller
Unternehmenstransaktionen. "Ältere männliche Inhaber trauen Frauen oft die
Unternehmensnachfolge nicht zu," hat Holger Wassermann erfahren, "dabei belegt
unsere Statistik, dass Unternehmerinnen im Handwerk wie auch in allen anderen
Branchen solider, stetiger und nachhaltiger als die Männer wirtschaften. Wer ein
rasches, aber auch riskantes Unternehmenswachstum forcieren möchte, sollte
hingegen eher einen Herrn als Nachfolger wählen."

Zinswende schafft Nachfolgeprobleme

Mit Sorge beobachtet Holger Wassermann allerdings, dass im Zuge der aktuellen
Zinswende der von den Hausbanken geforderte Eigenkapitalanteil für eine
kreditfinanzierte Übernahme deutlich angestiegen ist - von häufig zehn auf jetzt
bereits dreißig Prozent. Die Einbeziehung einer Bürgschaftsbank und der ihr
angeschlossenen Mittelstandsbeteiligungsgesellschaft in das Finanzierungskonzept
einer Unternehmensnachfolge wird daher immer unverzichtbarer.

Die Sonderausgabe sowie die Studien der letzten Jahre des Nachfolgemonitors
können Sie auf folgender Website herunterladen: http://www.nachfolgemonitor.de

Über die INTAGUS GmbH

Die INTAGUS GmbH ist eine in Berlin ansässige Beratungsgesellschaft für
strategische Beratung und smarte M&A-Deals im Mittelstand. In einem
Übernahmeprozess lässt sich INTAGUS jeweils nur von der Käufer- oder
Verkäuferseite beauftragen. Eine besondere Kompetenz besteht bei der
Unternehmensbewertung. In der Person von Prof. Dr. Holger Wassermann, der neben
seiner Professur an der FOM Hochschule auch Geschäftsführer der INTAGUS GmbH
ist, verbindet sich wissenschaftliche Expertise mit Erfahrung aus der
unternehmerischen Praxis: http://www.intagus.de .

Prof. Wassermann war jüngst auch führend an der Entwicklung der neuen
DUB-Datensammlung über die Verkaufspreise mittelständischer Unternehmen
beteiligt: http://www.presseportal.de/pm/156788/5256384 .

Außerdem geht auf ihn das Konzept UNIFIVE zurück, das die Nachfolgekrise im
Mittelstand mildern kann: http://www.presseportal.de/pm/156788/5008277 .

Pressekontakt:

Leander L. Hollweg
Leiter Unternehmenskommunikation und Volkswirtschaft
INTAGUS GmbH
Tel.: 030-2089875-20
Mobiltel.: 0170-2355226
E-Mail: mailto:leander.hollweg@intagus.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/156788/5266049
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