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ROUNDUP/Während Wahl: Russische Grenzregion Belgorod meldet erneut Beschuss

15.03.2024
um 10:40 Uhr

BELGOROD (dpa-AFX) - Am ersten Tag der viel kritisierten russischen Präsidentenwahl ist die Grenzregion Belgorod offiziellen Angaben zufolge erneut unter Beschuss geraten. Ersten Erkenntnissen zufolge seien zwei Menschen verletzt worden, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Freitagmorgen auf Telegram mit. Laut russischem Verteidigungsministerium wurden über Belgorod sieben ukrainische Raketen abgeschossen. Das konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti meldete, Menschen hätten zwischenzeitlich die Wahllokale verlassen und in Schutzräumen Zuflucht suchen müssen. Der Urnengang, der Kremlchef Wladimir Putin seine fünfte Amtszeit sichern soll, ist für drei Tage bis Sonntagabend angesetzt.

Moskau macht für den Beschuss das Nachbarland Ukraine verantwortlich, gegen das Putin seit mehr als zwei Jahren einen brutalen Angriffskrieg führt. Tatsächlich aber scheinen hinter den Attacken oft paramilitärische Organisationen zu stecken, die zwar aufseiten der Ukrainer kämpfen, allerdings vor allem aus russischen Nationalisten bestehen. Die Vereinigungen, die Namen wie "Russischer Freiwilligenkorps" tragen, haben sich eigenen Angaben zufolge bereits in den vergangenen Tagen im Grenzgebiet Kämpfe mit der russischen Armee geliefert und auch jetzt in sozialen Medien weitere Angriffe angekündigt.

Über Kämpfe in der Region berichteten auch die Behörden des ostukrainischen Gebiets Sumy, das an Belgorod grenzt. Angaben der Militärverwaltung von Sumy zufolge wurden mehrere Ortschaften im Grenzgebiet in der Nacht massiv von russischer Artillerie und Mörsern beschossen. Zudem habe die russische Luftwaffe etwa Gleitbomben in dem Gebiet eingesetzt, hieß es.

Das russische Verteidigungsministerium bekräftigte unterdessen lediglich, dass am Donnerstag angeblich erneut alle Versuche von feindlichen Soldaten, auf russisches Staatsgebiet einzudringen, vereitelt worden seien. Seit Dienstag seien dabei 500 Kämpfer getötet und 1000 weitere verletzt worden, behauptete die Behörde. Diese Zahlen lassen sich allerdings nicht überprüfen./haw/DP/mis