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Weiter Stromabschaltungen in den Gebieten Charkiw und Odessa

27.03.2024
um 13:12 Uhr

CHARKIW/ODESSA (dpa-AFX) - Auch Tage nach den heftigen russischen Raketenangriffen hat die ostukrainische Millionenstadt Charkiw weiter mit Stromabschaltungen zu kämpfen. "In der Stadt herrscht ein katastrophaler Mangel an Elektroenergie", teilte der städtische Wärmeversorger am Mittwoch bei Telegram mit. Die Einwohner wurden ermahnt, Elektroboiler abzuschalten. Warmwasser sei über die zentrale Versorgung fast überall wieder verfügbar.

Auch im südukrainischen Gebiet Odessa gebe es weiter Probleme bei der Stromversorgung, teilte der ukrainische Netzbetreiber Ukrenerho mit. Im Gebiet Chmelnyzkyj und der Großstadt Krywyj Rih im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk seien hingegen die Einschränkungen aufgehoben worden. Um den Mangel auszugleichen, importiert die Ukraine Strom aus den fünf Nachbarstaaten Rumänien, Slowakei, Polen, Ungarn und Moldau.

Am vergangenen Freitag hatte das russische Militär die Energieinfrastruktur in der gesamten Ukraine massiv mit Raketen und Drohnen angegriffen. Einer der Hauptschläge setzte das für die Abdeckung von Stromspitzen wichtige Dnipro-Wasserkraftwerk in Saporischschja außer Betrieb. Die nahe der russischen Grenze befindliche zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw war längere Zeit komplett ohne Strom. Das dortige große Heizkraftwerk wurde so stark beschädigt, dass eine Reparatur nach Schätzungen von Ingenieuren Jahre dauern dürfte. Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab./ast/DP/ngu