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Israel: Vermittler haben Vorschlag für Geisel-Abkommen angepasst

02.04.2024
um 15:42 Uhr

KAIRO/TEL AVIV (dpa-AFX) - Eine weitere Verhandlungsrunde über ein Abkommen zur Freilassung der noch verbliebenen Geiseln und eine Feuerpause im Gaza-Krieg ist nach israelischen Angaben beendet worden. "Im Rahmen der Gespräche, unter nützlicher ägyptischer Vermittlung, haben die Vermittler einen aktualisierten Vorschlag für die Hamas formuliert", teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Dienstag mit. Was genau dieser angepasste Entwurf beinhaltet, wurde nicht gesagt. Der israelische Sender Kan meldete, der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, der das Verhandlungsteam leitet, habe mehr Flexibilität bei der von der Hamas geforderten Rückkehr der Binnenflüchtlinge in den Norden des Gazastreifens gewährt. Die israelische Delegation soll nach Angaben von Netanjahus Büro noch am Dienstag nach Israel zurückkehren.

Seit Wochen vermitteln die USA, Katar und Ägypten zwischen Israel und der islamistischen Hamas, um eine neue Feuerpause und einen Austausch aus Israel verschleppter Geiseln gegen palästinensische Häftlinge zu erreichen. Direkt verhandeln Israel und die Hamas nicht.

Die Hamas pocht auf ein Ende des Kriegs, einen israelischen Abzug aus dem Gazastreifen sowie die Rückkehr der Binnenflüchtlinge in den Norden des Küstengebiets. Israel hat die Forderungen bislang abgelehnt. Israels Ziel ist es, die Hamas zu zerschlagen.

Die israelische Delegation war Medienberichten zufolge am Sonntag für die jüngste Verhandlungsrunde in Kairo angekommen. Israelische Medien hatten zuvor berichtet, Israel sei "enttäuscht" vom Vermittler Katar. Dort waren die Verhandlungen zuvor geführt worden - und schließlich geplatzt.

"Israel erwartet von den Vermittlern, dass sie gegenüber der Hamas eifrige Maßnahmen ergreifen, um die Verhandlungen zu einer Einigung zu bringen", hieß es von Netanjahus Büro am Dienstag weiter.

Fortschritte bei einem Abkommen könnten dazu führen, die Schließung des arabischen TV-Senders Al-Dschasira in Israel zu verschieben, meldete der Sender Kan unter Berufung auf israelische Regierungskreise. Nach der Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes hatte Netanjahu diesen Schritt am Montag angekündigt. Das Gesetz ermöglicht die Schließung ausländischer TV-Sender, falls diese als Risiko für die Staatssicherheit eingestuft werden sollten. Israel wirft dem Sender Voreingenommenheit vor. Das im Golfemirat Katar ansässige TV-Netzwerk weist dies zurück.

Katar galt vor Ausbruch des Gaza-Kriegs als einer der wichtigsten finanziellen Unterstützer der Hamas. In Doha leben auch Spitzenvertreter der Terrororganisation./cir/DP/jha