Reuters

Post-Chef erwartet nächste Woche Normalbetrieb nach Streik

10.07.2015
um 16:36 Uhr
München (Reuters) - Die Deutsche Post wird nach Angaben von Konzernchef Frank Appel bald die letzten während des Streiks liegen gebliebenen Briefe und Pakete ausliefern. "Wir werden im Normalbetrieb schon am Montag wieder operieren in den meisten Niederlassungen", sagte Appel am Freitag in München. "Wir hatten am Ende des Streiks ungefähr einen Tag Sendungsrückstand im Briefbereich und einen halben Tag im Paketbereich." Um diese Jahreszeit transportiere die Post gewöhnlich rund 3,5 Millionen Pakete und 60 Millionen Briefe am Tag.Zu den Kosten der vierwöchigen Streiks und des vor einer Woche vereinbarten Tarifabschlusses mit der Gewerkschaft Verdi wollte sich Appel am Freitag nicht näher äußern. "Wir haben natürlich Auswirkungen beim Umsatz gesehen", sagte er lediglich. Er signalisierte, dass der Konzern mit den vereinbarten Lohnerhöhungen gut leben könne: "Das war ein moderater Tarifabschluss." Die Post und Verdi hatten sich neben einem Kündigungsschutz auf eine Einmalzahlung von 400 Euro zum 1. Oktober, eine Lohnerhöhung um zwei Prozent im Jahr 2016 und eine Erhöhung von 1,7 Prozent ein weiteres Jahr später geeinigt.[ID:nL8N0ZL0QT]Einzelheiten der Streikkosten werde er mit den Quartalszahlen am 6. August bekanntgeben, kündigte der Post-Chef an. "Heute weiß ich nicht abschließend, wie das zweite Quartal gelaufen ist." Die Frage, ob die Prognosen für das laufende und das kommende Jahr angesichts des Streiks noch gelten, wolle er deshalb nicht näher beantworten. "Ich kann nur wiederholen, was wir in der Hauptversammlung gesagt haben." Demnach soll der operative Gewinn (Ebit) 2015 bei 3,05 bis 3,2 Milliarden Euro liegen, 2016 soll er dann deutlich auf 3,4 bis 3,7 Milliarden Euro steigen. Appel bekräftigte allerdings das Ziel, bis 2020 den operativen Gewinn im Mittel jährlich um acht Prozent zu steigern, den Großteil davon im Auslandsgeschäft.

Deutsche Post AG

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