Reuters

Insider - Startschuss für Verkauf von Energiedienstleister Ista

28.03.2017
um 15:56 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Essener Energiedienstleister Ista steht Insidern zufolge bald wieder zum Verkauf.

Der Finanzinvestor CVC Capital Partners wolle um Ostern herum den offiziellen Startschuss für den Verkauf des Heizungs- und Wasserablesers geben, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Als potenzielle Käufer hat CVC Beteiligungsfirmen und Infrastruktur-Investoren wie Allianz Capital Partners oder die kanadische Borealis ausgemacht. Angesichts der Größe von Ista dürften sich mehrere davon zusammenschließen. CVC dürfe auf bis zu vier Milliarden Euro hoffen, sagten Insider. Beim Verkauf an den US-Finanzinvestor vor vier Jahren war Ista mit 3,1 Milliarden Euro bewertet worden.

Ein Ista-Sprecher wollte sich zu dem Zeitplan nicht äußern. Die Eigentümer - neben CVC gehört dazu auch der kanadische Pensionsfonds CPP - prüften mehrere strategische Optionen, eine Entscheidung sei aber noch noch nicht gefallen. Ista-Chef Thomas Zinnöcker hatte im Januar gesagt, er wünsche sich einen langfristigen Investor. "Ich denke an einen Zeitraum von 10 oder 15 Jahren." Infrastruktur-Investoren halten ihre Beteiligungen oft mehr als ein Jahrzehnt, während normale Beteiligungsfirmen nach drei Jahren schon wieder an einen Ausstieg denken. CVC hatte im Herbst die Investmentbank Goldman Sachs beauftragt, den Verkaufsprozess vorzubereiten.

Eine Untersuchung des Marktes für Wasser- und Wärme-Ableser durch das Bundeskartellamt hatte den Start des Verkaufsprozesses verzögert. Nun sind sich Ista und CVC offenbar sicher, dass das Resultat der Sektoruntersuchung einem Verkauf nicht mehr im Wege steht. Ergebnisse werden Finanzkreisen zufolge ebenfalls noch im April erwartet. Ista hatte die Prüfung begrüßt und erklärt, sie könne dazu beitragen, Vorurteile über die Branche abzubauen. Das Unternehmen liest und rechnet den Strom- und Wasserverbrauch von Haushalten ab.

Operativ wirft das Geschäft von Ista hohe Renditen ab. Bei einem Umsatz von 843 Millionen Euro erwirtschaftete die Essener Firma in den zwölf Monaten bis September 2016 einen bereinigten Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 364 Millionen Euro. Experten schätzen, dass Ista beim Verkauf mehr als das Zehnfache des Ebitda erzielen könnte. Das Unternehmen beschäftigt 5100 Mitarbeiter, davon 1700 in Deutschland.

Dienstleister wie Ista gelten auf Grund der langfristig stabilen Einnahmen als begehrtes Objekt für Finanzinvestoren. Auch der Rivale Techem dürfte noch in diesem Jahr zum Verkauf stehen. Er gehört seit zehn Jahren dem australischen Infrastruktur-Investor Macquarie.

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