Schwäche in China lässt Roboterbauer Kuka kalt
München (Reuters) - Die Konjunkturabkühlung in China ist für den Roboter- und Anlagenbauer Kuka kein Grund zur Sorge. "Wir sehen keine Anzeichen für einen Abschwung oder eine Abschwächung", sagte Vorstandschef Till Reuter am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Das Geschäft der Augsburger in der Volksrepublik werde sich in den nächsten Monaten weiter dynamisch entwickeln. Der Schub komme dabei allerdings aus anderen Industriezweigen als der Autobranche, aus der die wichtigsten Kunden von Kuka kommen. Die Roboterdichte sei dort noch vergleichsweise gering, das Potenzial für Automatisierung deshalb riesig. "Für uns ist China einer der wichtigsten Wachstumsmärkte langfristig."Im größten Pkw-Markt der Welt hat die Nachfrage nach Neuwagen nachgelassen, die Preise sind im Sinkflug. Autobauer wie Volkswagen samt Tochter Audi oder BMW sind deshalb vorsichtiger und passen ihre Produktion an den niedrigeren Absatz an. Kuka-Chef Reuter erläuterte, sein Konzern sei als Hersteller von Produktionsrobotern und ganzen Fertigungsstraßen nicht direkt von den Stückzahlen der Fahrzeugkonzerne abhängig. Bei langfristigen Investitionen sehe er eine stabile Entwicklung. Das Geschäft mit internationalen Autobauern sei auf einem hohen Niveau. Lokale chinesische Hersteller investierten dagegen mehr.Insgesamt laufe für Kuka das China-Geschäft gut, sagte der Vorstandsvorsitzende. In der Volksrepublik erzielt der Ausrüster den Angaben zufolge einen Anteil am Gesamtumsatz zwischen 13 und 14 Prozent, knapp jeder fünfte Auftrag kommt von dort. Im zweiten Quartal bestellte der schwedische Autobauer Volvo, der zum chinesischen Geely-Konzern gehört, bei Kuka Anlagen für Bau und Montage von Karosserien für einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag.