Reuters

Insider - HNA und Apollo unter Bietern für HSH Nordbank

03.04.2017
um 07:06 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der neue chinesische Deutsche-Bank-Großaktionär HNA und der US-Finanzinvestor Apollo gehören Insidern zufolge zum Kreis der Bieter für die HSH Nordbank.

Das Tourismus- und Finanzkonglomerat HNA, das sich bei seiner Einkaufstour zuletzt stärker auf Banken konzentriert hat, habe am Freitag ein unverbindliches Angebot für das von der Schiffskrise gebeutelte Institut abgegeben, sagten zwei mit den Offerten vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag. Ein Insider sagte, auch Apollo habe seinen Hut in den Ring geworfen. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg liegen mehr als fünf Gebote für die HSH Nordbank vor, die auf Geheiß der EU-Kommission bis 2018 privatisiert werden muss.

Die HSH und der Wiener Vermögensverwalter Q-Quadrat, der in Europa für HNA agiert, wollten sich nicht zu Namen und Zahl der Bieter äußern. Apollo war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Unklar blieb zunächst, ob sich die Gebote auf die gesamte Bank beziehen oder nur auf Teile.

Die beiden Eigentümer der HSH äußerten sich erleichtert zum Verlauf des Bieterprozesses. "Nach erster Sichtung sind wir - wie schon bei den Interessensbekundungen - mit der Resonanz sehr zufrieden", erklärten Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold und ihr Hamburger Amtskollege Peter Tschentscher in einer gemeinsamen Mitteilung. Nun werde geprüft, welche Bieter in der nächsten Phase der Privatisierung näheren Einblick in das Zahlenwerk der Bank bekommen.

Apollo tummelt sich schon seit einiger Zeit im norddeutschen Bankenmarkt. Der US-Finanzinvestor hat die Bremer Kreditbank und das Bankhaus Neelmeyer übernommen und gilt als Favorit auf den Erwerb der Oldenburgischen Landesbank, die von der Allianz zum Verkauf gestellt worden ist.

Die Frist für die unverbindlichen Offerten war am Freitag abgelaufen. Mehr als zehn Interessenten hatten sich bis Ende Februar gemeldet, um an Informationen über die HSH Nordbank zu kommen. Die benachbarte NordLB, die selbst unter vielen faulen Schiffskrediten leidet, hatte am Freitag erklärt, sie habe kein Gebot abgegeben. Die HSH selbst rechnet mit einem langwierigen, komplizierten Prozess und hat sich bis Jahresende Zeit gegeben, einen neuen Eigentümer zu finden. Die Privatisierung sei "alles andere als ein Selbstläufer", hatte Vorstandschef Stefan Ermisch am Donnerstag gesagt. Wenn die HSH Nordbank bis Ende Februar 2018 nicht verkauft ist, droht ihr die Abwicklung.

Allianz SE

WKN 840400 ISIN DE0008404005

Commerzbank AG

WKN CBK100 ISIN DE000CBK1001

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008