Reuters

Notenbank - Britische Banken können mit "hartem" Brexit umgehen

28.11.2017
um 10:16 Uhr

London (Reuters) - Die britischen Banken können einen "harten" Brexit verkraften.

"Die Bank von England kommt zu dem Urteil, dass das Bankensystem die Realwirtschaft selbst in dem unwahrscheinlichen Fall eines ungeordneten Brexit weiterhin unterstützen kann", sagte Notenbankchef Mark Carney am Dienstag in London bei der Vorlage des Finanzstabilitätsberichts der Zentralbank.

Derzeit verhandeln in Brüssel Unterhändler der britischen Regierung mit der Europäischen Union über die Modalitäten eines Ausstiegs aus dem Staatenbund. Dieser Schritt soll im März 2019 vollzogen werden. Carney forderte abermals eine "rechtzeitige Vereinbarung" über den Brexit und plädierte für eine großzügige Übergangszeit, um die Risiken für die Finanzstabilität des Landes zu reduzieren.

Unklar ist laut Carney, ob die Widerstandskraft der Institute ausreicht, sollte der Zeitpunkt des Ausscheidens Großbritanniens aus der EU mit einer schweren Rezession zusammenfallen. Carney kündigte an, dass die Zentralbank bis Ende des Jahres Regeln für EU-Banken veröffentlichen will, die nach dem Brexit weiter in Grobritannien präsent sein wollen.

Bei dem Stresstest fielen erstmals keine Banken durch. Allerdings schafften Barclays und die Royal Bank of Scotland das nur, weil sie bereits im Laufe des Jahres ihre Kapitaldecke aufgepolstert haben. Auf Basis der Bilanzen zu Jahresbeginn, auf denen der Test basiert, hätten beide Banken nicht bestanden. HSBC, Standard Chartered, die Lloyds Banking Group.L>, Santander UK und die größte britische Bausparkasse Nationwide Bulding Society kamen hingegen ohne Beanstandungen durch den Test.

Banco Santander S.A.

WKN 858872 ISIN ES0113900J37

Barclays PLC

WKN 850403 ISIN GB0031348658

HSBC Holdings PLC

WKN 923893 ISIN GB0005405286

Lloyds Banking Group PLC

WKN 871784 ISIN GB0008706128

NatWest Group PLC

WKN A1JXTD ISIN GB00B7T77214

Standard Chartered PLC

WKN 859123 ISIN GB0004082847