Reuters

Oettinger hofft auf Aus für Roaming-Gebühren 2017

23.06.2015
um 14:36 Uhr
Brüssel/Frankfurt (Reuters) - Roaming-Gebühren für Telefonate und Datennutzung im EU-Ausland sollen nach dem Willen von EU-Digitalkommissar Günter Oettinger in zwei Jahren Geschichte sein. "Ab dem zweiten Quartal 2017 könnten die Roaming-Gebühren in der EU wegfallen", sagte ein Kommissionssprecher am Dienstag und bestätigte damit vorherige Äußerungen Oettingers, über die die "Rheinische Post" berichtete. "Darauf werden sich EU-Kommission, die Regierungen der 28 Mitgliedsländer und das europäische Parlament wahrscheinlich schon sehr bald einigen."Früheren Planungen der Kommission zufolge sollten die aus Sicht vieler Verbraucher saftigen Preisaufschläge für die Handynutzung im europäischen Ausland bereits Ende 2015 verboten werden. Der Vorstoß scheiterte jedoch nach Aussage eines EU-Insiders von Anfang des Monats am Widerstand von Ländern wie Frankreich, Spanien und Polen. Die Staaten wollten ihre großen Telekom-Konzerne schützen.Als neues Datum für die Abschaffung der Gebühren wurde anschließend Ende 2018 ins Auge gefasst. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen den EU-Staaten, dem EU-Parlament und der Kommission zum Thema ist für den 29. Juni angesetzt. Für Branchengrößen wie Orange aus Frankreich und die Deutsche Telekom wäre die Abschaffung ärgerlich, da sie an ausländischen Nutzern in ihren Netzen sehr gut verdienen. Die Kosten für Vermittlung und Abrechnung der Telefonate tendieren gen null. Seit 2007 wurden die Roaming-Gebühren von der EU-Kommission schrittweise reduziert.

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