Reuters

Flüssigkristall-Geschäft und Währungseffekte setzen Merck zu

08.03.2018
um 07:51 Uhr

Darmstadt (Reuters) - Ein glanzloses Geschäft mit Flüssigkristallen und negative Währungseffekte machen dem Pharma- und Spezialchemiekonzern

Merck zu schaffen.

Im vergangenen Geschäftsjahr sank der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) um knapp zwei Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Damit landete Merck aber noch wie zuletzt geplant am unteren Ende seiner Jahresprognose. "Wir haben uns in einem anspruchsvollen Umfeld gut behauptet und alle Ziele für das Jahr erreicht", sagte Konzernchef Stefan Oschmann am Donnerstag.

Merck setzte 15,3 Milliarden Euro um, ein Plus von zwei Prozent. Unter dem Strich verdiente das Darmstädter Unternehmen mit 2,6 Milliarden Euro knapp 60 Prozent mehr als vor Jahresfrist, wozu auch ein Sonderertrag von 906 Millionen Euro durch die US-Steuerreform beitrug. Die Aktionäre sollen eine fünf Cent höhere Dividende von 1,25 Euro je Aktie erhalten.

Im Geschäft mit Flüssigkristallen, das über Jahre vom Boom zu immer größeren Bildschirmen und steigenden Smartphone- und Tablet-Zahlen profitierte, kämpft Merck mit verschärftem Wettbewerb aus Asien. Gegenwind kommt zudem vom stärkeren Euro. Zugleich haben die Hessen im vergangenen Jahr deutlich mehr Geld für die Erforschung neuer Arzneimittel in die Hand genommen. Mit der Krebsimmuntherapie Bavencio (Avelumab) konnte Merck 2017 erstmals seit neun Jahren wieder ein neues Medikament auf den Markt bringen. Bei seinen älteren Pharmaprodukten, dem Krebsmittel Erbitux und dem Mutiple-Sklerose-Mittel Rebif, muss der Konzern dagegen Umsatzrückgänge verdauen.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Merck insgesamt mit einem moderaten organischem Umsatzwachstum. Beim bereinigte Betriebsgewinn wird ein leichter prozentualer Rückgang erwartet, darüber hinaus geht der Konzern von einer Währungsbelastung von etwa vier bis sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr aus.

Merck KGaA

WKN 659990 ISIN DE0006599905