Rom (Reuters) - Der spanische Hochtief-Mutterkonzern ACS und die italienische Atlantia haben sich laut einem Insider auf den gemeinsamen Kauf des Mautstraßen-Betreibers Abertis geeinigt.
Eine entsprechende Vereinbarung sei unterzeichnet, sagte die mit der Sache vertraute Person am Dienstagabend.
Reuters hatte bereits zuvor über die sich anbahnende Einigung berichtet. Ziel sei, ein teures Bieterrennen um den spanischen Konzern zu vermeiden, hatten zwei Insider gesagt. ACS und Atlantia wollten Abertis demnach zunächst gemeinsam kontrollieren. Dazu solle Atlantia ihr Übernahmeangebot zurückziehen. Damit wäre Hochtief am Zug, das mit Unterstützung seines Mehrheitseigners ACS für Abertis bietet. Atlantia werde aus dem Rennen gehen - aber zunächst müsse es eine verbindliche Vereinbarung mit ACS geben, hatte einer der Insider gesagt.
Derzeit liegen noch zwei Offerten für Abertis vor. Hochtief bietet rund 18 Milliarden Euro, die von der Benetton-Familie kontrollierte Atlantia etwa 17 Milliarden. Beide Angebote hat die spanische Börsenaufsicht gebilligt, damit könnten die Bieter sie erhöhen. Einen solchen Wettstreit wollen ACS und Atlantia aber vermeiden.
Beide Konzerne hatten bereits mitgeteilt, dass sie verhandeln. Insider hatten erklärt, dabei würden sie ausloten, ob Abertis von Hochtief und ACS übernommen und dann von der Börse genommen werden soll. Atlantia solle dann Anteile erhalten. Danach gebe es auch die Option, die Abertis-Geschäfte aufzuteilen: ACS könnte sich die spanischen Maut-Autobahnen sichern, Atlantia Zugriff auf die Abertis-Geschäfte in Frankreich und Italien erhalten. Die Abertis-Mautstraßen in Südamerika könnten aufgeteilt werden.