Reuters

SPD gewinnt laut Umfragen an Profil - Union legt zu

22.02.2019
um 10:32 Uhr

Berlin (Reuters) - Mit ihren Vorschlägen zur Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik hat die SPD laut Umfragen an Profil gewonnen.

In dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer befürworteten 77 Prozent der Befragten den Kurs der Sozialdemokraten in der Sozialpolitik. Im ARD-Deutschlandtrend kommen 74 Prozent der Befragten zu der Einschätzung, dass die inhaltlichen Unterschiede zwischen den Koalitionspartnern Union und SPD nach den Debatten über Sozialstaat und Zuwanderung wieder größer geworden sein. Ebenso viele fänden es zudem gut, wenn die Unterschiede klarer seien. Darin sieht eine Mehrheit im ARD-Deutschlandtrend (63 Prozent) auch keine Gefahr für den Fortbestand der Koalition.

Für die CDU sieht laut ZDF-Politbarometer eine Mehrheit keine Notwendigkeit, das konservativ-traditionelle Profil zu schärfen. Nur 34 Prozent aller Befragten und 41 Prozent der Anhänger von CDU/CSU seien dafür. Eine Minderheit glaube, dass ein konservativerer Kurs der CDU Erfolge bei Wahlen brächte.

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, läge die Union den beiden Umfragen zufolge bei 30 (ARD) bis 31 (ZDF) Prozent, womit sie sich um je einen Punkt verbesserte im Vergleich zu vorherigen Umfragen. Die SPD dagegen legt im Deutschlandtrend zwar um einen Punkt auf 18 Prozent zu, gibt im Politbarometer aber einen Punkt ab auf 15 Prozent. Die anderen im Bundestag vertretenen Parteien kamen bei den Erhebungen für ARD und ZDF auf folgende Werte: Grüne 18 (ZDF: 20) Prozent, AfD 12 (ZDF: 13) Prozent, FDP acht (ZDF: sieben) Prozent und Linke acht (ZDF: neun) Prozent.

In der Politbarometer-Liste der zehn wichtigsten Politiker führt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble vor Grünen-Chef Robert Habeck, Kanzlerin Angela Merkel, CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer und Finanzminister Olaf Scholz. SPD-Chefin Andrea Nahles liegt auf Platz neun.

Für den Deutschlandtrend befragte Infratest dimap laut ARD vom 19. bis 20. Februar 1029 Wahlberechtigte. Für das Politbarometer führte die Forschungsgruppe Wahlen laut ZDF vom 19. bis 21. Februar Interviews mit 1226 Wahlberechtigten.