Reuters

Mindestens 29 Tote bei Busunglück auf Madeira - Die meisten Deutsche

18.04.2019
um 07:57 Uhr

Lissabon (Reuters) - Bei einem schweren Busunfall auf der Ferieninsel Madeira sind mindestens 29 Menschen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen Touristen aus Deutschland.

Weitere 27 Menschen wurden verletzt, teilten portugiesische Behörden am Mittwochabend mit. Sie wurden in ein Krankenhaus in Madeiras Hauptstadt Funchal gebracht. Der Bus sei in einer kurvigen Strecke im Ort Canico von der Straße abgekommen und habe sich an einem Abhang überschlagen, berichtete die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa. "Ich habe keine Worte, um zu beschreiben, was passiert ist. Ich kann die Leiden dieser Menschen kaum ertragen", sagte der Bürgermeister von Canico, Filipe Sousa.

In dem Bus befanden sich 55 Passagiere, ein Touristenführer und der Fahrer. Nach Angaben Sousas stammen alle Touristen in dem Fahrzeug aus Deutschland. Ein Vertreter der örtlichen Sicherheitsbehörden sagte bei einer Pressekonferenz, ein zweiter Bus derselben Urlaubergruppe sei auch unterwegs, aber nicht in den Unfall verwickelt gewesen. Portugals Präsident Marcelo Rebelo sagte im Sender SIC, auch Insulaner seien unter den Opfern. Sousa hatte erklärt, es sei unklar, ob auch Passanten von dem Bus getroffen worden seien.

AUSWÄRTIGES AMT RICHTET HOTLINE EIN

Das Auswärtige Amt in Berlin richtete eine Hotline für Angehörige der Opfer ein (Tel: 030-50003000). "Mit großer Erschütterung haben wir von dem tragischen Busunglück auf Madeira erfahren", teilte das Ministerium per Tweet mit. "Unser Mitgefühl gilt ihren Familien und Freunden." Der portugiesische Ministerpräsident Antonio Costa schickte ein Kondolenzschreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Die Nachrichtenagentur Lusa berichtete, die zuständige Staatsanwaltschaft wolle ein Ermittlungsverfahren eröffnen. Madeira gehört zu den beliebten touristischen Zielen in Europa. Hauptsaison ist der Sommer, aber auch um Ostern fliegen viele Urlauber auf die Insel im Atlantik.