Reuters

Boeing-Gewinn bricht nach Flugverbot für 737 MAX ein

24.04.2019
um 15:57 Uhr

Bangalore/Seattle (Reuters) - Der Gewinn des US-Flugzeugbauers Boeing ist im ersten Quartal 2019 nach den Problemen mit der 737-MAX-Reihe um rund ein Fünftel eingebrochen.

Das Unternehmen kassierte am Mittwoch deshalb auch seinen Ausblick für das Gesamtjahr. Eine neue Prognose werde es geben, sobald es mehr Klarheit zu den 737-MAX-Maschinen gebe, die nach zwei tödlichen Abstürzen weltweit vorläufig aus dem Verkehr gezogen wurden, kündigte der Airbus-Rivale an. Wegen des Flugverbots für die Modellreihe rechne Boeing mit einer Milliarde Dollar an zusätzlichen Aufwendungen. Aktienrückkäufe seien deshalb schon Mitte März gestoppt worden.

Es gebe Fortschritte auf dem Weg zu einer abschließenden Zertifizierung des Software-Updates für die 737 MAX, erklärte Boeing. Der Rückgang bei den ausgelieferten 737 MAX im ersten Quartal werde teilweise aufgefangen durch ein besseres Geschäft im Militär- und Servicebereich. Der Konzern produziert derzeit pro Monat nur noch 42 Flugzeuge des Typs 737 MAX, vor dem Flugverbot waren es 52.

Boeing steht unter Druck, weil Maschinen des Typs nach zwei Abstürzen weltweit Flugverbot haben. Dabei waren Zweifel an einer Automatik (MCAS) aufgekommen, die einen Strömungsabriss verhindern soll. Dafür soll es nun ein Update geben. Bei den beiden Abstürzen im Oktober und im März waren alle 346 Insassen der Flugzeuge umgekommen. Die US-Behörden ermitteln in dem Fall.

Der operative Kerngewinn des Konzerns (non-GAAP) sank im ersten Quartal um 21 Prozent auf 1,99 Milliarden Dollar. Vor Jahresfrist waren es noch 2,51 Milliarden gewesen. Der Gewinn je Aktie sackte dabei um 13 Prozent 3,16 Dollar ab. Auf Basis des Rechnungsstandards GAAP fiel der Gewinn um 13 Prozent auf 2,15 Milliarden Dollar. Der Umsatz ging um zwei Prozent auf 22,9 Milliarden Dollar zurück. Boeing-Aktien gaben nach Bekanntgabe der Zahlen vorbörslich zunächst leicht nach, drehten später aber ins Plus.