Reuters

Leiterplattenfirma AT&S sieht sich nicht direkt von US-Zöllen betroffen

07.05.2019
um 12:42 Uhr

Wien (Reuters) - Der stark in China engagierte steirische Leiterplattenhersteller AT&S sieht sich von den angekündigten höheren US-Zöllen auf chinesische Produkte nicht direkt betroffen.

"Unsere Produkte werden nicht von Zöllen beaufschlagt", sagte Firmenchef Andreas Gerstenmayer am Dienstag vor Journalisten. Allerdings rechnet der Manger mit Folgeeffekten wegen der Verwerfungen zwischen China und den USA. Die chinesischen Konsumenten würden zunehmend heimische Waren kaufen und weniger auf Produkte aus den USA zurückgreifen, sagte er.

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt in den Handelsgesprächen mit China den Druck erhöht und angekündigt, die Importzölle für bestimmte chinesische Produkte auf 25 Prozent zu erhöhen. Anleger warfen daraufhin AT&S-Aktien aus ihrem Depot. "Geschickt im Umgang ist das meiner Meinung nach nicht, weil hier ein kultureller Konflikt entstehen kann, der zu einer emotionalen Eskalation führen kann", sagte Gerstenmeyer. Dies kann nach Ansicht des AT&S-Chefs im schlimmsten Fall dazu führen, dass die chinesischen Konsumenten künftig amerikanische Produkte komplett ablehnen.

AT&S hatte in den vergangenen Jahren intensiv in den Aufbau von Fertigungskapazitäten in China investiert. Der Konzern mit Sitz in Leoben ist nach eigenen Angaben der größte Leiterplattenhersteller in Europa und beliefert unter anderem auch Apple. Die Leiterplatten werden einerseits in mobilen Endgeräten, wie etwa Smartphones, Tablets oder Notebook eingesetzt und andererseits in der Industrieelektronik, im Automotive-Bereich sowie in der Medizintechnik.

AT & S Austria Technologie & Systemtechnik AG

WKN 922230 ISIN AT0000969985