Reuters

BSI bestätigt Datenleck mit Patienteninformationen

17.09.2019
um 15:32 Uhr

Berlin (Reuters) - Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat bestätigt, dass tausende medizinische Patientendaten ungeschützt abgeflossen sind.

"Mehrere tausend Patientendaten sind offen im Internet abrufbar", teilte das BSI am Dienstag mit. Nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks und der US-Investigationsplattform ProPublica sind weltweit sogar Datensätze von mehreren Millionen Patienten auf nicht geschützten Servern gelandet. Dabei soll es sich um sensible Patienten-Daten wie Brustkrebscreenings, Wirbelsäulenbilder oder Röntgenaufnahmen handeln. 13.000 Patienten in Deutschland seien betroffen, berichten beide Medien. Das BSI teilte mit, 46 internationale Partnerorganisationen über den Fall informiert zu haben.

"Wenn selbst bei so sensiblen Daten wie Röntgenaufnahmen, Mammografien oder MRT-Bildern grundlegende IT-Sicherheitsmaßnahmen missachtet werden, zeigt das, dass IT-Sicherheit noch immer nicht den Stellenwert einnimmt, den sie verdient", sagte BSI-Präsident Arne Schönbohm. Nur wenn die Bürgerinnen und Bürger Vertrauen in die Sicherheit ihrer Daten hätten, werde die Digitalisierung erfolgreich sein. Die Bundesregierung arbeitet derzeit an der Einführung einer elektronischen Gesundheitskarte, auf der Patientendaten gespeichert werden sollen.