Reuters

Regierung - Griechenland hängt Euro-Zone beim Wirtschaftswachstum ab

21.11.2019
um 14:52 Uhr

Athen (Reuters) - Die griechische Wirtschaft wird nach Prognose der Regierung im kommenden Jahr mehr als doppelt so stark wachsen wie die Euro-Zone.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte wegen höherer Investitionen, einer kräftigeren Binnennachfrage und Steuersenkungen um 2,8 Prozent zulegen, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Haushaltsplan. Für die Euro-Zone erwartet die Industriestaaten-Organisation OECD hingegen nur ein Plus von gut einem Prozent, für Deutschland sogar von weniger als einem Prozent. "Nach vielen Krisenjahren scheint die griechische Wirtschaft jetzt über dem Berg zu sein", sagte Finanzminister Christos Staikouras.

Sinken soll hingegen der Schuldenstand Griechenlands. Hier rechnet die Regierung mit einem Rückgang auf 167 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung von erwarteten 173,3 Prozent im ablaufenden Jahr. Die EU-Regeln sehen allerdings einen Höchstwert von 60 Prozent vor. Der Staatshaushalt dürfte - Zinskosten für Altschulden ausgeklammert - im kommenden Jahr einen Überschuss von 3,56 Prozent des BIP erreichen.

Im August 2018 war das dritte Hilfsprogramm für das hoch verschuldete Land ausgelaufen. Griechenland muss aber weiterhin bestimmte Ziele erreichen, die von der Euro-Zone als Geldgeber überwacht werden.