Reuters

TV - Frankreichs Rentenreform soll Berufseinsteiger ab 2022 betreffen

11.12.2019
um 08:17 Uhr

Paris (Reuters) - Die umstrittene Rentenreform in Frankreich soll einem Medienbericht zufolge erst für diejenigen voll gelten, die 2022 ins Arbeitsleben starten.

Wer vor 1975 geboren sei, solle gar nicht betroffen sein, berichtete der französische Fernsehsender BFM am Mittwoch. Für diejenigen, die im Jahr 1975 geboren seien, sollten die neuen Regeln nur teilweise und von 2037 an zum Tragen kommen. Ministerpräsident Edouard Philippe will im Laufe des Tages die Pläne für die Rentenreform im Detail vorstellen. Seit Tagen protestieren zahlreiche Menschen gegen das Vorhaben. Der sechste Streiktag hatte am Dienstag das öffentliche Leben in Frankreich weitgehend lahmgelegt.

Die Gewerkschaften hatten Bahnmitarbeiter, Ärzte, Lehrer und andere Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes dazu aufgerufen, Präsident Emmanuel Macron und seiner Regierung vor der Bekanntgabe der Details der Rentenreform die Stirn zu bieten. Macron will das veraltete Rentensystem vereinfachen, das mehr als 40 verschiedene Pensionskassen umfasst. Dabei variieren Renteneintrittsalter und Pensionsleistungen. So können beispielsweise Bahnangestellte wesentlich früher in Rente gehen als andere Beschäftigte. Das gesetzliche Renteneintrittsalter liegt derzeit bei 62 Jahren. Macron hält das System für unfair und zu teuer. Er will auf Rentenpunkte umstellen, die für alle Franzosen gleichermaßen gelten sollen.