Reuters

Experten - Keine Warnzeichen vor Bruch von Vale-Damm in Brasilien

12.12.2019
um 16:57 Uhr

Sao Paulo (Reuters) - Knapp ein Jahr nach dem verheerenden Dammbruch in Brasilien haben von dem Betreiber Vale beauftrage Experten den Bergbaukonzern etwas aus der Schusslinie genommen.

Vor der Katastrophe habe es keine offensichtlichen Anzeichen für ein drohendes Versagen des Damms gegeben, erklärten vier Spezialisten in einem am Donnerstag von Vale veröffentlichten Bericht. Damit widersprachen sie der Auffassung von Politikern und Ermittlern, die Vale kurz nach dem Unglück im Januar 2019 mit mindestens 255 Toten mangelnde Vorsichtsmaßnahmen trotz deutlicher Warnzeichen vorgeworfen hatten.

Die von Vales Juristen-Team ausgewählten Experten führen den Bruch unter anderem darauf zurück, dass anhaltend hohe Wasserstände den Damm an einem Rückhaltebecken für Minenabraum aufgeweicht hätten. In dem Bericht ist von Dauerregen, aber auch von einer mangelhaften Drainage die Rede. Andere Faktoren wie Erdstöße oder Explosionen habe es an dem Tag der Katastrophe nicht gegeben. Einige Monate vor dem Unglück in der Stadt Brumadinho hatte der TÜV Süd dem Staudamm unterhalb einer Eisenerz-Mine ausreichende Stabilität attestiert. Zuletzt hatte sich die Gesellschaft gegen den Vorwurf einer Mitschuld seiner Prüfingenieure gewehrt.