Reuters

Anleihenkäufe schieben Gewinn der Europäischen Zentralbank an

20.02.2020
um 16:22 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die billionenschweren Anleihenkäufe und Zinseinnahmen aus Währungsreserven haben den Gewinn der Europäischen Zentralbank (EZB) im vergangenen Jahr angeschoben.

Der Jahresüberschuss stieg um 790 Millionen Euro auf 2,37 Milliarden Euro, wie die Euro-Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Allein die Nettozinserträge aus Staatsanleihen und anderen Schuldpapieren, die die Euro-Wächter im Rahmen ihres großangelegten Kaufprogramms erwarben, legten um 316 Millionen Euro zu auf 1,14 Milliarden Euro. Die EZB schüttet ihren Gewinn vollständig an die nationalen Notenbanken der Euro-Länder aus. Der Bundesbank fließen rund 26 Prozent zu.

Die EZB und die nationalen Notenbanken der Euro-Länder erwerben seit März 2015 in großem Stil Staatsanleihen und andere Wertpapiere, um der Wirtschaft unter die Arme zu greifen und die aus ihrer Sicht zu niedrige Inflation anzutreiben. Das Kaufprogramm war Ende 2018 zeitweise eingestellt worden. Bis dahin hatten die Käufe bereits ein Volumen von rund 2,6 Billionen Euro erreicht. Inzwischen erwerben die Euro-Wächter seit November 2019 wieder Anleihen im Umfang von monatlich 20 Milliarden Euro. In Deutschland sind vor allem die Staatsanleihenkäufe stark umstritten.

Die EZB hat bereits Ende Januar 1,43 Milliarden Euro Gewinn an die nationalen Notenbanken verteilt. Die restlichen 935 Millionen Euro sollen am Freitag ausgeschüttet werden.