Reuters

EU-Aufsicht mahnt Versicherer - und ist bereit zu helfen

18.03.2020
um 16:57 Uhr

München (Reuters) - Die EU-Versicherungsaufsicht EIOPA ermahnt die Assekuranz, in der Krise ihr Geld zusammenzuhalten.

"Versicherungsunternehmen sollten Maßnahmen ergreifen, um ihre Kapitalposition in einem ausgewogenen Verhältnis zum Schutz der Versicherten zu halten", appellierte die Frankfurter Behörde am Mittwoch. Das betreffe Dividenden und andere Ausschüttungen, aber auch Boni für die Manager.

Die Versicherer sähen sich wegen der Ausbreitung des Corona-Virus in nächster Zeit wahrscheinlich mit immer schwieriger werdenden Bedingungen konfrontiert: sowohl was die Steuerung in einem herausfordernden Marktumfeld betreffe als auch bei der Aufrechterhaltung des Betriebs und beim Schutz von Mitarbeitern und Kunden, hieß es in der Stellungnahme. "Besonders wichtig ist, dass die Versicherer ihre Dienstleistungen gegenüber den Kunden aufrechterhalten."

Die EIOPA und die nationalen Aufsichtsbehörden - wie die deutsche BaFin - täten das Ihre, um die Unternehmen dabei zu unterstützen. So sollen die Fristen für Abschlussberichte an die Aufseher gelockert werden, die EIOPA selbst werde ihre Anfragen auf das Wesentliche beschränken. In Extremsituationen wie diesen könnten betroffene Versicherer auch länger Zeit bekommen, ihre Finanzen in Ordnung zu bringen. Sie müssen nach den Solvency-II-Kapitalregeln eine Mindestausstattung von Kapital vorweisen können.

"Die jüngsten Stresstests haben gezeigt, dass der Sektor gut kapitalisiert ist und auch schweren Systemschocks widerstehen kann", betonte die Behörde. Die Aufseher seien bereit, die in Solvency II vorgesehenen Schritte zu unternehmen, um die Versicherten zu schützen und die finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Die EIOPA könne in Absprache mit den EU-Behörden im Notfall aber auch darüber hinausgehende Schritte einleiten.

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