Reuters

Russland erwägt wegen Virus-Krise Exportbeschränkung für Getreide

27.03.2020
um 15:07 Uhr

Moskau (Reuters) - Russland als weltgrößter Getreideexporteur erwägt eine zeitweise Begrenzung seiner Ausfuhren.

In den kommenden drei Monaten könnten die Lieferungen ins Ausland auf sieben Millionen Tonnen limitiert werden, wie das Landwirtschaftsministerium am Freitag in Moskau mitteilte. Damit solle eine stabile Versorgung des heimischen Lebensmittelmarktes während der Coronavirus-Pandemie gesichert werden. Sollte die Maßnahme beschlossen werden, würden sie die wichtigsten Getreidearten treffen: Weizen, Roggen, Gerste und Mais.

"Es ist eine symbolische Geste, aber eine beunruhigende", sagte ein europäischer Händler. "Ist dies ein erster Schritt zur Reduzierung der Exporte, um Russlands eigene Lebensmittelversorgung inmitten der Corona-Krise zu erhalten? Das ist die Sorge." Die Preise für Weizen zogen an den europäischen Börsen bereits an. Russland exportierte von Juli-Dezember 2019 rund 25,2 Millionen Tonnen Weizen, Roggen, Gerste und Mais.

Die Ukraine hatte zuvor ebenfalls erklärt, die Weizenexporte täglich zu überwachen und bei Bedarf Maßnahmen zu ergreifen werde. Bäcker und Müller des Landes hatten zuvor gefordert, die Getreideexporte zu begrenzen, um einen Anstieg der Brotpreise zu verhindern, falls sich die Ausbreitung des Coronavirus beschleunige.