Reuters

Geschäftsklima in Euro-Zone bricht wegen Coronavirus ein

30.03.2020
um 11:27 Uhr

Brüssel/Frankfurt (Reuters) - Die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone ist im März wegen der Coronavirus-Pandemie in einem Rekordtempo eingebrochen.

Das Barometer für das Geschäftsklima sackte um 8,9 Punkte auf 94,5 Zähler ab, wie die EU-Kommission am Montag bekanntgab. Das ist der bislang stärkste gemessene monatliche Rückgang seit Beginn der Umfrage 1985. Von Reuters befragte Ökonomen hatten sogar nur 93 Punkte erwartet. Die Mehrheit der Antworten in der Umfrage wurde in vielen Ländern noch vor dem Erlass scharfer Ausgangsbeschränkungen erhoben.

Die Stimmung brach sowohl unter den Verbrauchern ein als auch in allen Sektoren der Wirtschaft. Bei den Industriemanagern gingen die Produktionserwartungen massiv zurück und ließen das Geschäftsklima stark fallen. Auch bei den Dienstleistern trübte sich die Stimmung erheblich ein, da mit wegbrechender Nachfrage gerechnet wurde. Zudem stürzte das Verbrauchervertrauen so stark ab wie noch nie, da die Konsumenten die wirtschaftliche Lage wegen der Pandemie deutlich schlechter beurteilten. Im Vergleich dazu ging die Stimmung im Baugewerbe eher leicht zurück.

Viele Länder in der EU haben mit drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens auf die Pandemie-Krise reagiert. In Deutschland ist die Zahl der Coronavirus-Infektionen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts zuletzt um 4751 auf 57.298 gestiegen.