Reuters

Finanzierungsbedarf des Bundes steigt in Viruskrise - Emissionsvolumen wird angepasst

07.04.2020
um 14:27 Uhr

Berlin (Reuters) - Mit den Hilfsprogrammen im Zuge der Coronakrise steigt auch der Finanzierungsbedarf des deutschen Staats.

Wie die Finanzagentur am Dienstag mitteilte, wird die Planung für das zweite Quartal entsprechend angepasst: "Der Bund wird seine Emissionstätigkeiten im zweiten Quartal sowohl bei den Geldmarktinstrumenten als auch bei den nominalverzinslichen Kapitalmarktinstrumenten ausweiten." Gegenüber der am 23. März veröffentlichten Planung erhöhe sich das Auktionsvolumen der im Emissionskalender angekündigten Finanzierungsinstrumente im zweiten Quartal um 43 Milliarden auf 130,5 Milliarden Euro.

Der Bund beabsichtigt, im zweiten Quartal bei Bundesanleihen zwei neue Laufzeitsegmente einzuführen. Im Mai wird eine 15-jährige Bundesanleihe mit Fälligkeit im Mai 2035 an den Start gebracht. Im Juni ist eine Aufstockung um 2,5 Milliarden Euro vorgesehen. Am 12. Mai wird eine siebenjährige Bundesanleihe mit Fälligkeit im November 2027 emittiert. Neben der Neuemission mit einem Volumen von vier Milliarden Euro sind im Juni zwei Aufstockungen über jeweils drei Milliarden Euro vorgesehen.

Die Emissionsplanung des Bundes für die zweite Jahreshälfte unterliege im aktuellen Umfeld "einer erheblichen Unsicherheit". Im Jahresverlauf eintretende Schwankungen des Finanzierungsbedarfs könnten zu Änderungen führen. Aus heutiger Sicht könne der Bund, falls erforderlich, das Auktionsvolumen der nominalverzinslichen Bundeswertpapiere im zweiten Halbjahr gegenüber der bisherigen Planung um weitere 66,5 Milliarden Euro erhöhen, so die Finanzagentur. Zusätzlich sollen im laufenden Jahr inflationsindexierte Bundeswertpapiere mit einem voraussichtlichen Nennbetrag zwischen sechs und acht Milliarden Euro begeben werden.