Reuters

Münchener Rück aufgeschlossen für Pandemie-Versicherer

29.04.2020
um 13:27 Uhr

München (Reuters) - Die Münchener Rück ist aufgeschlossen für einen öffentlich-privaten Sonderfonds zur Absicherung von Pandemie-Risiken.

Der Vorstandschef des weltgrößten Rückversicherers, Joachim Wenning, äußerte in der Online-Hauptversammlung am Mittwoch die Bereitschaft, an einem solchen Projekt mit anderen Versicherern und Regierungen zu arbeiten. Eine schnelle Lösung sei aber nicht zu erwarten: "Gezaubert werden kann an dieser Stelle nicht. Das zu konzipieren, erfordert ein bisschen Zeit." Enorm hohe Schäden abzudecken, wie sie bei einem globalen Virus-Ausbruch aufträten, bedeuteten auch "enorm hohe Beiträge".

Pandemien sind bisher in den meisten Versicherungsverträgen ausgeschlossen, weil das Risiko einen einzelnen Versicherer überfordern würde. Allianz-Chef Oliver Bäte hatte daher - wie andere Versicherungsmanager - einen europäischen Fonds für solche Krisen angeregt, in den die Branche und die öffentliche Hand einzahlten. "In einem Extremszenario wie einer Pandemie wird das private Kapital nie ausreichen", sagte Bäte. Eine ähnliche Konstruktion gibt es in Deutschland mit der Extremus Versicherungs-AG, die bei Terroranschlägen einspringt. An dem Unternehmen sind 15 Versicherer beteiligt, der Staat übernimmt eine milliardenschwere Garantie.

Allianz SE

WKN 840400 ISIN DE0008404005

Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG in München

WKN 843002 ISIN DE0008430026