Reuters

Fußball-Bundesliga startet am 16. Mai mit Dortmund-Schalke

07.05.2020
um 15:37 Uhr

München (Reuters) - Die Fußball-Bundesliga nimmt die Saison am übernächsten Samstag (16. Mai) mit dem Ruhr-Derby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 wieder auf.

Das haben die 36 Vereine der 1. und 2. Bundesliga beschlossen. "Wir spielen auf Bewährung", betonte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga (DFL), Christian Seifert, am Donnerstag in Frankfurt mit Blick auf den Neustart der ersten bedeutenden Profiliga in Europa in der Coronakrise. "Ich erwarte, dass die Spieler ihrer Verantwortung gerecht werden." Die strikte Einhaltung der Hygiene-Regeln sei auch in den Vereinen Chefsache. Die restlichen neun Spieltage sollen bis zum 27. oder 28. Juni ausgetragen werden. Zwei Spieltage werden wochentags ausgetragen.

Die Partien werden allerdings als "Geisterspiele" vor leeren Zuschauertribünen stattfinden, um Ansteckungen zu vermeiden. "Die Spiele werden sich anders anfühlen", sagte Seifert nach der Mitgliederversammlung. Das Konzept, mit dem die DFL die Rückkehr der rund 1000 Profi-Fußballer an ihren Arbeitsplatz ermöglichen will, könne eine "Blaupause" auch für andere Team-Sportarten, aber etwa auch für Orchester oder Theater sein, sagte Seifert.

Die Bundesliga-Spieler sollen engmaschig mit Corona-Tests überwacht werden, um eine Ansteckung bei Zweikämpfen auf dem Spielfeld zu verhindern. Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) habe der DFL bestätigt, dass die Infektionsgefahr in der Bundesliga damit nicht höher sei als an anderen Arbeitsplätzen, betonte Seifert. Bei den ersten beiden Testserien waren zwölf Corona-Infektionen aufgedeckt worden, obwohl die Spieler und Betreuer keine Symptome gezeigt hatten.

Bund und Länder hatten am Mittwoch grünes Licht für die Wiederaufnahme des Bundesliga-Spielbetriebs "ab der zweiten Mai-Hälfte" gegeben. Die DFL habe auf ein Freitagsspiel am 15. Mai verzichtet, weil sie sich streng an die Vorgaben halten wolle, sagte der Geschäftsführer. Werder Bremen und Mainz 05 hatten um einen späteren Start gebeten, weil sie auf Geheiß der lokalen Behörden erst spät ins Mannschaftstraining einsteigen durften. Das erste Spiel der Bremer gegen Bayer Leverkusen wird deshalb erst am Montag (20. Mai) ausgetragen.

Mit den Geisterspielen will die DFL verhindern, dass eine ganze Reihe von Erst- und Zweitligisten an den Rand der Pleite geraten. Seifert hatte deshalb mit den Inhabern der Fernseh-Übertragungsrechte, allen voran dem Pay-TV-Sender Sky, Abschlagszahlungen ausgehandelt. Die erste Rate sei ausgezahlt, die zweite folge nach dem ersten Spieltag, sagte er. Insgesamt erwarten die 36 Vereine daraus bis Ende Juni knapp 300 Millionen Euro. Die Übertragungsrechte für die Bundesliga-Spielzeiten von 2021 bis 2025 sollen nun vom 8. bis 19. Juni vergeben werden. Die eigentlich für Anfang Mai geplante Auktion war wegen der Coronakrise verschoben worden.

Seifert deutete an, dass die Bundesliga-Saison 2021/21 erst im September beginnen könnte, später als geplant. Zwar dränge wegen der auf Juni 2021 verschobenen Fußball-Europameisterschaft die Zeit. Bisher sind Großveranstaltungen, also auch Bundesliga-Spiele vor vollen Rängen, in Deutschland bis 31. August verboten. Wenn sich abzeichne, dass das Verbot danach aufgehoben werde, könne man dies abwarten, sagte der Sportmanager.

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