Reuters

Deutsche haben bereits vor Corona-Krise Auto für Auslandsurlaub bevorzugt

08.07.2020
um 09:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Fast die Hälfte der Deutschen nimmt seit Jahren für Reisen ins Ausland das Auto - ein Trend, der sich in Coronazeiten noch verstärken dürfte.

"Wo Flugreisen in die Ferne ausfallen, könnte das ohnehin häufig gewählte Verkehrsmittel weiteren Zuspruch erfahren", teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Im Jahr 2019 lag der Anteil derjenigen, die mit dem Auto ins Ausland reisten, demnach bei 42 Prozent. Fast genauso viele Reisende wählten das Flugzeug (41 Prozent) während nur 4 Prozent den Zug nahmen.

Besonders Reisende mit Kindern bevorzugen den Pkw: 52 Prozent fuhren 2019 mit dem Auto in den Urlaub. Im Unterschied dazu lag der Anteil der Autoreisenden ohne Kinder bei 36 Prozent. Egal ob die Reise mit oder ohne Kind unternommen wurde: Die beliebtesten ausländischen Reiseziele deutscher Autotouristen waren laut Destatis im vergangenen Jahr Italien, Österreich und Frankreich. Die Wahl des Autos für die Urlaubsreise liegt nach Einschätzung der Statistiker aufgrund der hohen Verfügbarkeit nahe. Im Durchschnitt verfügten 2019 mehr als drei Viertel aller Haushalte in Deutschland über einen Pkw.

Destatis verwies zugleich darauf, dass die Urlaubsreise mit dem Auto für Verbraucher aktuell vergleichsweise günstig sei. Demnach lagen die Verbraucherpreise für Kraftstoffe im Mai infolge des seit Jahresbeginn anhaltenden Ölpreisverfalls auf dem Weltmarkt um 20,7 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Derart niedrig waren die Preise letztmalig zu Beginn des Jahres 2016. Es gebe jedoch erste Indizien dafür, dass Tanken für Autofahrer wieder teurer wird. So stiegen die Importpreise für Erdöl von April bis Mai um 34,2 Prozent und die für Mineralölerzeugnisse um 8,1 Prozent.