Reuters

In den USA erstmals mehr als drei Millionen Coronavirus-Fälle

08.07.2020
um 11:07 Uhr

Houston (Reuters) - In den USA haben sich nach offiziellen Angaben erstmals mehr als drei Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

Mehrere Bundesstaaten meldeten am Dienstag neue Höchstwerte an täglichen Neuinfektionen. Die Behörden in Florida warnten, es sei absehbar, dass nicht genügend Intensivbetten in den Krankenhäusern für die erwarteten schweren Covid-19-Fälle vorhanden seien. Allein am Dienstag wurden in den gesamtem USA über 50.000 neue Infektionen amtlich erfasst. Mehr als 131.000 Amerikaner sind bislang an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. In keinem Land gibt es mehr Todesfälle oder Infektionen.

Das Institut für Kennziffern und Bewertungen für Gesundheitswesen (IHME) an der Universität Washington teilte mit, im Herbst sei mit einer neuen Beschleunigung der Ausbreitung des Virus zu rechnen. Nach Hochrechnungen der Wissenschaftler wird die Zahl der Corona-Toten bis November auf 208.000 steigen. Die Hoffnungen auf eine Verlangsamung der Ausbreitung der Infektionen im Sommer hätten sich zerschlagen. "Die USA habe kein wirkliches Ende der ersten Welle der Pandemie erfahren", sagte IHME-Direktor Christopher Murray. Sollte es im Herbst zu einer zweiten Welle kommen, würden jene Bundesstaaten besonders betroffen sein, die bereits jetzt hohe Infektionsraten hätten.

US-Präsident Donald Trump führt die Entwicklung nicht auf unterlassene Maßnahmen gegen die Pandemie zurück, sondern auf die steigende Zahl von Corona-Tests. Trump, dessen Beliebtheitswerte in der Corona-Krise gesunken sind und der sich im Herbst der Wiederwahl stellt, dringt auf eine Rückkehr zur Normalität. Am Dienstag erklärte er, er verlasse sich auf die Gouverneure der Bundesstaaten, dass die Schulen im Herbst wiedereröffnet würden.