Reuters

Alle 15 Sekunden stirbt ein Mensch am Coronavirus

05.08.2020
um 12:07 Uhr

Washington/Berlin (Reuters) - Weltweit sind inzwischen mehr als 700.000 Menschen nachweislich einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus erlegen.

Jeden Tag sterben fast 5900 Menschen, im Schnitt ist das alle 15 Sekunden ein Todesfall. Die meisten Toten verzeichnen die USA, Brasilien und Mexiko, wie aus einer Reuters-Erhebung vom Mittwoch auf Basis offizieller Daten hervorgeht.

Lateinamerika hat mittlerweile Europa als die Region mit den meisten Virus-Toten überholt. Mit über 206.000 fällt fast ein Drittel aller Todesfälle weltweit auf Lateinamerika. Brasilien ist dort mit fast 96.000 Toten am stärksten betroffen, es folgt Mexiko mit fast 49.000 Todesopfern. Auch in Kolumbien, Peru, Argentinien und Bolivien verbreitet sich das Virus rasch.

Das Land, in dem die Seuche mit Abstand am stärksten grassiert, sind nach wie vor die USA. Dort stieg die Infektionszahl nach Angaben der Behörde CDC binnen 24 Stunden um 49.716 auf 4.698.818. Die Zahl der tödlich verlaufenen Ansteckungen stieg um 733 auf 155.204. Brasilien verzeichnet mehr als 2,8 Millionen Ansteckungsfälle. In Indien wurden mehr als 1,8 Millionen Infektionen und knapp 39.000 Todesfälle gemeldet. Auf Platz vier der Infektionen liegt Russland, wo die Zahl der Ansteckungen binnen 24 Stunden um 5204 auf 866.627 zulegte. Im Vergleich zu anderen Staaten ist die Zahl der Todesopfer mit 14.490 (plus 139) aber eher niedrig.

Ein neuer großer Ansteckungsherd ist Südafrika mit mehr als 520.000 Fällen - das ist mehr als die Hälfte aller Infektionen auf dem ganzen Kontinent. Dort näherte sich die Infektionszahl am Mittwoch einer Million. Bislang starben rund 21.000 Menschen in Afrika nachweislich am Coronavirus, knapp 8900 von ihnen in Südafrika. Allerdings dürfte die Dunkelziffer Experten zufolge deutlich höher sein.

RKI VERZEICHNET 741 NEUINFEKTIONEN UND ZWÖLF WEITERE TOTE

In Deutschland meldeten die Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) 741 Neuinfektionen und zwölf weitere Todesfälle. Insgesamt wurden demnach seit Beginn der Pandemie 212.022 Infektionen und 9168 Todesfälle registriert. Angesichts des Schulbeginns und zahlreicher Urlauber, die aus dem Ausland zurückkommen, mehren sich die Stimmen, die vor einer zweiten Infektionswelle in Deutschland warnen.

Allerdings sieht der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, weniger eine zweite Corona-Welle, als vielmehr eine dauerhafte Infektionswelle. Er möge den Begriff der zweiten Welle nicht, weil diese sehr schnell wieder abebben könne, sagte er im Deutschlandfunk. "Wir sind in einer Dauer-Welle. Dieses Problem wird uns noch lange begleiten." Jeder auch nur geringe Anstieg der Infektionszahlen müsse als Alarmsignal benutzt werden, um gegen die Verbreitung des Virus vorzugehen. Denn das Problem des Coronavirus sei die langen Inkubationszeit. Eindringlich rief Montgomery dazu auf, die Verhaltenregeln im Umgang mit dem Virus einzuhalten: Abstand wahren, Hände waschen, Mund-Nasen-Bedeckung tragen.