Reuters

Libanon - Explosionsfolgen ohne finanzielle Hilfe kaum zu bewältigen

06.08.2020
um 10:57 Uhr

Beirut (Reuters) - Der Libanon kann die Folgen der verheerenden Explosionskatastrophe in Beirut der Regierung zufolge ohne finanzielle Hilfe kaum bewältigen.

"Die Kapazität des Staates ist sehr begrenzt, ebenso wie die der Zentralbank und der Banken", sagte Wirtschaftsminister Raoul Nehme am Donnerstag dem TV-Sender Sky News Arabia. Zwar liefen die Hilfen vieler Länder an, aber der Schaden der Explosion im Hafen der Hauptstadt belaufe sich auf mehrere Milliarden Dollar. Eine Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) sei der einzige Ausweg für den Libanon. Dem Land macht schon seit längerem eine schwere Wirtschaftkrise und hohe Arbeitslosigkeit zu schaffen.

Bei der Explosion in einer Lagerhalle sind mindestens 135 Menschen getötet worden, mehr als 5000 wurden verletzt. Zudem wurden den Behörden zufolge eine Viertelmillion Menschen obdachlos. Der Sachschaden soll sich auf bis zu fünf Milliarden Dollar summieren. Bei der Suche nach der Ursache liegt der Fokus auf 2750 Tonnen Ammoniumnitrat, die der Regierung zufolge sechs Jahre lang ohne ausreichende Maßnahmen zur Sicherung des explosiven Stoffes im Hafen gelagert worden seien.