Reuters

Trump und Biden machen Feuerkatastrophe an Westküste zum Wahlkampfthema

15.09.2020
um 07:12 Uhr

McLellan Park/Wilmington (Reuters) - US-Präsident Donald Trump und sein Rivale Joe Biden rücken die verheerenden Waldbrände an der amerikanischen Westküste ins Zentrum ihres Wahlkampfs.

Trump stattet dem demokratisch regierten Kalifornien am Montag einen Besuch ab und forderte nach seiner vorangegangen Kritik an den Lokalbehörden eine "gute und starke" Forstverwaltung. Darauf habe er bereits seit drei Jahren hingewiesen, sagte der Republikaner nach seiner Ankunft in McLellan Park - und verwies darauf, dass sich die Brände jetzt auf die nördlich gelegenen Bundesstaaten Oregon und Washington erstreckten. Biden meldete sich von seinem Heimatstaat Delaware an der Ostküste zu Wort. Trump sei ein "Klima-Brandstifter", der die Erderwärmung leugne, sagte der demokratische Präsidentschaftskandidat. Unter Trump sind die USA aus dem Pariser Klimaabkommen zur Bekämpfung der Erderwärmung ausgestiegen.

Auf die Frage von Journalisten, ob der Klimawandel eine Rolle bei den Bränden spiele, sagte Trump, seiner Meinung nach sei das mehr eine Frage "des Managements". Andere Länder hätten schließlich nicht solche Probleme wie die Westküste. Änderungen bei der Forstverwaltung seien etwas, was man schnell angehen könne. Beim Klimawandel aber müssten sich einen ganze Reihe von Ländern ändern und man müsse sich fragen, ob Indien, China oder Russland das tun würden.

Tausende Häuser und ein halbes Dutzend Orte sind durch die Feuerkatastrophe seit August an der Westküste bereits zerstört worden. Mehr als 20 Menschen starben und über 1,6 Millionen Hektar Land wurden niedergebrannt.

Die Präsidentenwahl ist am 3. November angesetzt.