Reuters

BaFin plädiert für internationales Vorgehen gegen Geldwäsche

23.09.2020
um 14:37 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die deutsche Finanzaufsicht BaFin fordert im Kampf gegen Geldwäsche ein gemeinsames Vorgehen mit anderen Ländern.

"Es ist nicht zu verkennen, dass wir gerade auf diesem Gebiet eine bessere internationale Zusammenarbeit brauchen", sagte der für Bankenabwicklung und Geldwäscheprävention zuständige BaFin-Exekutivdirektor Thorsten Pötzsch in einem Interview mit "Süddeutsche Zeitung", WDR und NDR. "Nicht zuletzt deshalb setze ich mich für einheitliche europäische Regeln, einen verstärkten Informationsaustausch und eine europäische Aufsichtsbehörde ein."

Nötig sei auch eine unmittelbar geltende Verordnung anstelle der bisherigen Geldwäscherichtlinien, die nationalen Regierungen viel Spielraum bei der Umsetzung lassen, erläuterte Pötzsch. "Der Druck ist sehr hoch. Illegales Geld drängt ins Finanzsystem und will gewaschen werden." Obwohl es hohe Strafen gebe und gute Instrumente, werde der Bereich "nicht skandalfrei" bleiben.

Am Sonntag hatten mehrere Medien weltweit über jahrelange Geldwäsche-Verstöße bei Banken rund um den Globus berichtet. Bei der Recherche über die sogenannten "FinCEN-Files" waren auch die "Süddeutsche Zeitung", WDR und NDR dabei. Trotz strenger Vorgaben sollen Banken - darunter auch die Deutsche Bank - Geschäfte mit hochriskanten Kunden abgewickelt haben.