Reuters

Bestürzung über Tod von Bundestagsvize Oppermann

26.10.2020
um 09:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Mit Bestürzung haben die SPD und andere Parteien auf den Tod von Bundestags-Vizepräsident Thomas Oppermann reagiert.

Der 66-Jährige sei am Sonntag plötzlich und unerwartet gestorben, teilte Parteichef Norbert Walter-Borjans via Twitter mit. "Wir sind tief erschüttert und trauern mit seinen Angehörigen." SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sagte, die SPD verliere einen leidenschaftlichen und kämpferischen Genossen. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, sie sei bestürzt und traurig. Sie habe Oppermann über viele Jahre als verlässlichen und fairen sozialdemokratischen Partner in großen Koalitionen geschätzt.

Oppermann war am Sonntagabend bei TV-Arbeiten mit dem ZDF zusammengebrochen und ins Krankenhaus gebracht worden. Dort verstarb er. Der Niedersachse war 2013 bis 2017 Fraktionschef der SPD im Bundestag und damit eine der einflussreichsten Führungspersonen in der damaligen Koalition aus Union und SPD. Der Jurist war immer wieder im Gespräch als möglicher Innenminister, kam bei der Regierungsbildung aber nicht zum Zug.

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich verwies auf Oppermanns "beherzte und zupackende Art", die ihn zu einem außergewöhnlichen Politiker gemacht habe. SPD-Chefin Saskia Esken verwies darauf, dass Oppermann erst vor wenigen Wochen angekündigt hatte, nach 30 Jahren als Parlamentarier werde er bei der Bundestagswahl 2021 nicht mehr antreten. Er sei offen für neue Projekte. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sprach seiner Frau und seinen Kindern ihr Mitgefühl aus. CSU-Chef Markus Söder sprach von einem Schock. Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus erklärte, seine Fraktion trauere um einen "leidenschaftlichen und kämpferischen Demokraten".