Reuters

Inflation bleibt wegen Mehrwertsteuersenkung und billiger Energie gedämpft

29.10.2020
um 14:27 Uhr

Berlin (Reuters) - Die gesenkte Mehrwertsteuer und fallende Energiekosten halten die deutsche Inflationsrate auf dem tiefsten Stand seit über fünfeinhalb Jahren.

Die Verbraucherpreise sanken im Oktober um 0,2 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Auch im September lag die Jahresteuerung auf diesem Wert. Einen größeren Rückgang hatte es zuletzt im Januar 2015 gegeben. Für die Europäische Zentralbank (EZB) sind sinkende Preise in der größten Volkswirtschaft der Währungsunion ein Problem, strebt sie doch eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent an.

Die Bundesregierung senkt die Mehrwertsteuer von Juli bis Ende 2020 vorübergehend von 19 auf 16 Prozent, um Konsum und Wirtschaft in der Corona-Krise anzukurbeln. "Die Inflationsrate ist unter anderem durch die seit 1. Juli 2020 geltende Mehrwertsteuersenkung beeinflusst", hieß es dazu.

Waren verbilligten sich im Oktober um durchschnittlich 1,5 Prozent. Dabei fielen die Energiepreise mit minus 6,8 Prozent besonders kräftig. Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,4 Prozent und damit etwas stärker als zuletzt. Dienstleistungen kosteten 1,0 Prozent mehr als vor Jahresfrist, wobei die Nettokaltmieten um 1,3 Prozent zulegten.